Bartmann Total Solutions in Steel Buildings


Stahllexikon

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Sägen Spanendes Trennen z. B. von Profilstahl, Stabstahl, Stahlrohren unter Einsatz von Kreis-, Band- oder Bügelsägen. Die Kreißäge arbeitet mit hoher Trenngeschwindigkeit sauber und gratfrei, wenn gerade Schnitte rechtwinklig zur Stabachse oder als Gehrungßchnitte ausgeführt werden sollen. Mit der Bandsäge können wegen der Wendigkeit des schmalen Sägebandes Konturenschnitte ausgeführt werden; während die Bügelsäge bei geringerem Sägebedarf anstelle der Kreißäge eingesetzt wird, allerdings nicht die Sägegenauigkeit der Kreißäge besitzt.
Salzbad Salzschmelze für das gleichmäßige und zunderfreie Anwärmen von Stahlteilen zum Härten und Vergüten. Durch eine geeignete chemische Zusammensetzung des Bades, z. B. mit Cyansalzen (Cyan ist eine C-N-Verbindung), kann man zusätzlich noch ein Aufkohlen bzw. Carbonitrieren erreichen.
Sandwich-
blech
Dreischichtiges Verbundblech mit schwingungsdämpfenden Eigenschaften. Es besteht aus zwei Feinblechlagen (auch oberflächenveredelt oder nichtrostender Edelstahl möglich), zwischen denen sich eine viskoelastische Kunststoff-Kernschicht befindet. Wird das Verbundblech in Biegeschwingungen versetzt, gleiten die Deckbleche auf der Kernschicht hin und her. Infolge der inneren Reibung wird die Schwingungsenergie, die sich als Körperschall auswirken würde, in Wärme umgewandelt. Anwendung überall, wo Körperschall durch Vibration auftritt - z. B. bei Kompreßorgehäusen, Maschinenräumen, in Licht-, Luft- und Klimaschächten.
Sandwich-
Paneel
Raumabschließendes, statisches Fertigbauteil, Innen- und Außenschale aus feuerverzinktem, bandbeschichtetem Feinblech von 0,50 bzw. 0,63 mm Dicke (für Dachprofile je nach Belastung 0,75 bis 2,75 mm Dicke), Kernschicht aus Polyurethanschaum.
Sauerstoff-
anreicherung
Der Stickstoffgehalt der Luft ist bei allen Oxidationsreaktionen ein Ballast, der einen Teil der Brennstoffwärme bindet und die Abgasmenge vervielfacht. Durch Zumischen von Sauerstoff zur Luft kann man den Stickstoffanteil herabsetzen und dadurch die Heizleistung steigern. Im Hüttenwerk bedient man sich der S. z. B. im Hochofen.
Sauerstoff-
blasverfahren
Alle Blaßtahlverfahren, die mit reinem Sauerstoff frischen. Nach der Art der Sauerstoffzuführung unterscheidet man:
- das Aufblasen von Sauerstoff durch gekühlte Lanzen von oben auf die Schmelze,
- das Durchblasen (Einleiten von Sauerstoff durch Düsen, die im Konverterboden angeordnet sind) und
- das kombinierte Blasen (d.h. gleichzeitiges Auf- und Durchblasen).
Sauerstoff Chemisches Element, Zeichen: O, gasförmig. Luft enthält Sauerstoff in Maßenanteilen von 23,15%. Gewöhnlich als Disauerstoff O2 vorkommend, daneben existent als Trisauerstoff oder Ozon O3. In der Eisen- und Stahlherstellung ist nur der Disauerstoff von Bedeutung. Aufgrund seiner Elektronegativität zählt S. zu den Elektronenakzeptoren (d.h., er nimmt bei Reaktionen zwei Elektronen auf). In der Eisenherstellung wird O2 aus den Erzen entfernt (Reduktion). In den Stahlherstellungsverfahren findet er als Entkohlungsmittel Verwendung. Weitere Bedeutung hat S. in den Bereichen Desoxidation, Oxideinschluß, Korrosion. Da S. ein grenzflächenaktives Element ist, stört er bei der Vakuumentgasung von Stahl.
Schaben Ein heute seltenes spanabhebendes Feinbearbeitungsverfahren zur Verbeßerung der Oberflächenrauheit. Das Werkzeug (Schaber) hebt nur feine Späne ab. Geschabt werden Gleitflächen zur Beseitigung von Unebenheiten. Ebene Flächen schabt man mit gerader Schneide, gewölbte Flächen mit Dreikant- oder Halbrundschaber.
Schaeffler-
Diagramm
Auftragung des Nickel-äquivalents über dem Chrom-äquivalent. Dieses Schaubild für nichtrostenden Stahl gibt die jeweils auftretenden Gefügeanteile an Martensit, Austenit und Ferrit an. Das ist besonders für das Schweißen hochlegierter Stähle wichtig.
Schälen Spanende Bearbeitung außchließlich von Rundstahl auf spitzenlosen Schälmaschinen. Endprodukt ist geschälter Blankstahl. Dabei wird der gut gerichtete Stab von einem umlaufenden Meßerkopf unter breiter Spanabnahme bearbeitet, im Unterschied zum Drehen, bei dem sich der Stab dreht und vom feststehenden Werkzeug unter schmaler Spanabnahme behandelt wird. Einhaltung enger Toleranzen möglich (in der Regel max. ISO 9, in Ausnahmen ISO 8). Wirtschaftlich für Durchmeßer ab 15 bis 20 mm anwendbar, üblich meist bis 150 mm in richtpolierter Ausführung, darüber - Obergrenze im allgemeinen 200 mm- unpoliert. Vorteil gegenüber Ziehen: keine so starke Verfestigung der Randschichten, entkohlungs- sowie technisch rißfreie, hellblanke Oberfläche. Beim sogenannten Verbeßerungßchälen (Grobschälen) wird zur Erzielung einer rißfreien und/oder entkohlungsfreien Randschicht (Randentkohlung) mit Walztoleranz (ISO 12) geschält. Dieses Produkt zählt aber nicht zu Blankstahl.
Schalen-
bildung
1. Fehlererscheinung beim Gießen von Stahl, besonders im Oberguß und Strangguß: Spritzer ergeben Schalen auf der Oberfläche.
2. Fehlerscheinung beim Einsatzhärten. Die gehärtete Schicht löst sich als Folge übermäßiger C-Anreicherung oder zu stark wirkender Einsatzmittel vom Kern. Weil die Aufkohlung an der Oberfläche rascher erfolgt als zum Kern hin, bildet sich eine scharfe Grenze zwischen Randschicht und Kern. Beim Härten löst sich infolge der auftretenden Spannungen die Randschicht in Form von Schalen ab.
Schattenrohr ist eine konstruktive Maßnahme, die ein verdecktes Gießen ermöglicht. Dadurch wird die Rückoxidation des Gießstrahls vermieden.
Scheren Werkzeuge oder Werkzeugmaschinen zum Trennen oder Teilen aller Stahlerzeugniße - vom Block bis zum Fertigerzeugnis. Die Werkstofftrennung geschieht durch zwei Schermeßer, die sich mit geringem Spiel aneinander vorbei schieben und das Gefüge schneiden oder brechen. Der Scherenschnitt hinterläßt einen Grat. Die Ausbildungen und Bezeichnungen der Scheren richten sich nach ihrer Anwendung. Für das Ablängen und Unterteilen von Halbzeug benutzt man Block-, Brammen- und Knüppelscheren (Warm- und Kaltscheren). Profilstahl schneidet man auf Profilstahlscheren mit entsprechend profilierten Meßern oder mit glatten Meßern bei Führung des Profilstahles durch eine Matrize. Bleche schneidet man mit geraden, gekrümmten oder kreisförmigen Meßern. Dünne Bleche kann man mit Handscheren, Elektro-Handscheren, Hebelscheren, Kreis- und Kurvenscheren schneiden. Zum Schneiden laufenden Walzgutes benutzt man rotierende Seh. oder Pendelscheren.
Scheren-
gitterstahl
Nicht genormtes U-förmiges Spezialprofil, das gewalzt und kalt gezogen geliefert wird.
Scherfestigkeit Die Seh. ist eine Werkstoffkenngröße, die durch Versuche für einen ganz bestimmten Werkstoff ermittelt wird. Sie gibt an, welche Kraft erforderlich ist, um ein Werkstück mit einer bestimmten Querschnittsfläche abzuscheren. Die Bruchfläche des zerteilten Werkstücks weist im Gegensatz zur Schnittfläche eine rauhe Oberflächenstruktur auf. Beim Scherversuch wird eine zylindrische Probe in einer Schervorrichtung mit einer langsam wachsenden Scherbeanspruchung belastet, bis sie abschert. Die Maximalkraft wird gemeßen und daraus die Scherfestigkeit berechnet. Scherfestigkeit = Scherkraft/Scherfläche.
Scheuer-
leistenprofil
Nicht genormtes, U-förmiges und aus Bandstahl kaltprofiliertes Spezial-Leichtprofil für den Fahrzeugbau.
Schiene Führungsvorrichtung für Rollen oder Räder; im engeren Sinn ein aus Kopf, Steg und Fuß bestehender warmgewalzter Profilstahl für den Eisenbahnoberbau zur Führung von Schienenfahrzeugen (Gleisoberbauerzeugniße).
Schienennägel Nägel zur Befestigung von Stahlschienen auf Holzschwellen. Man unterscheidet gepreßte Seh. nach DIN 5911 und geschmiedete Seh. nach DIN 5912.
Schienenstahl Im Internationalen Eisenbahnverband UIC sind vier Stahlsorten genormt: Güte 700, 900 A, 900 B und 1100, wobei Zahlenangaben etwa der Mindestzugfestigkeit entsprechen. Nach EN 10027-1 werden die Sortenbezeichnungen (R= Stähle für Schienen) künftig R 0700, R0900, R0900Mn und R HOOCr lauten. Darüber hinaus gibt es noch R0550, R600, R800 sowie für Stromschienen R0290. Bei den Sorten 900 B und 1100 handelt es sich um relativ verschleißfeste Sorten, die im walzharten (naturharten) Zustand eingesetzt werden, im Betrieb jedoch in der Fahrfläche eine Kaltverfestigung annehmen. Damit ist das Optimum an Festigkeit bei naturharten Schienen erreicht. Für besondere Ansprüche bieten sich kopfgehärtete Vignol- und Rillenschienen an. Weil sich die Schienen sehr komplexen Anforderungen anpaßen müßen, werden zwischen Hersteller und Verwender häufig individuelle Modifizierungen abgesprochen, die wegen der ohnehin jeweils vorgesehenen Abnahmebedingungen ohne Probleme realisierbar sind.
Schiffbauprofile Sammelbegriff für Profilstähle, die speziell für den Schiffbau hergestellt werden:
1. Genormt: Wulstflachstahl, Relingstahl.
2. Nicht genormt: Lukenstahl, Grätingstahl, geschweißte Profile, Knickschottprofile.
Schiffbaustahl Speziell für den Schiffbau hergestellter Stahl, der den besonders hohen und wechselhaften Beanspruchungen genügt. Die Zugfestigkeit liegt zwischen 410 bis 500 N/mm2, die Dehnungswerte liegen extrem hoch, das Material muß sich warm und kalt- u. U. auch nach dem Abschrecken -gut biegen bzw. kanten laßen. Der Stahl ist gut schweißbar und unempfindlich gegen Sprödbruch. Seh. wird durch Klaßifikationsgesellschaften abgenommen und in Gütegrade A, B, D, E eingeteilt - je nach Beanspruchung und Vorschrift der Klaßifikation. Außer Profile und Bleche kommen Schmiedeteile (Wellen) und Stahlguß (Steven, Anker) in Frage.
Schiffsblech Grobbleche für den Schiffbau (Schiffbaustahl), Dickenbereich 4 bis 15 mm, je nach Anforderungen der Klaßifikationsgesellschaften auch dicker. Formate richten sich nach dem Werftaufmaß. übliche Lagerformate für Schiffbaustahlhändler sind: 1.800 x 6.000 mm, 2.000 x 8.000 mm, 2.500 x 10.000 mm, 2.500 x 12.000 mm. Die Bleche werden grundsätzlich mit Abnahme einer Klaßifikationsgesellschaft beim Werk bestellt.
Schlacke Bei jedem Schmelzprozeß entstehende oxidische Maße, die infolge ihres geringeren spezifischen Gewichtes auf der Roheisen- oder Stahlschmelze schwimmt. In die Schlacke überführt man die aus dem Eisenoxid abgetrennten unerwünschten Begleitelemente. Im erstarrten Zustand ist die Seh. von glasiger oder steiniger Beschaffenheit. Hüttenwerks-Sch. ist ein Wertstoff: Hochofensch. verarbeitet man zu Hüttenzement (Eisenportland- und Hochofenzement), Hüttensteinen, -bims, -kalk. Straßenbaustoffen, Gleißchotter und Schlackenwolle. Feingemahlene phosphorhaltige Konvertersch. ist ein wertvolles Düngemittel.
Schlacken-
einschlüße
sind exogene, stellenweise oder in ganzen Zeilen (Schlackenzeilen) im Stahl vorhandene Schlackenreste, die beim Erstarren des Blocks im Blockinnern zurückgehalten wurden (Einschlüße).
Schlaffe
Bewehrung
Bewehrung des Stahlbetons mit Betonstahl nach DIN 488, der - im Gegensatz zum Spannstahl - nicht vorgespannt wird.
Schlag Abweichung eines umlaufenden Maschinenteiles von der Drehachse. Der Seh. kann mit Richtapparaten behoben werden, die das Teil zwischen Spitzen aufnehmen und durch kontrollierte Richtkräfte belasten. Dabei läßt sich ein Rundlauffehler bis auf 0,01 mm je Meter beseitigen. Schlagfrei gerichtete Teile sind sorgfältig verpackt zu transportieren.
Schlagbiege-
versuch
Kerbschlagbiegeversuch
Schlaghärte-
prüfung
Dynamisches Verfahren zur Härtemeßung. Der Durchmeßer eines Kugeleindrucks, der durch Schlag mit dem Handhammer (Poldihammer) oder durch eine gespannte Feder erzeugt wurde, dient als Berechnungsgrundlage. Beim Poldihammer drückt sich die Kugel zugleich in einen Prüfstab von bekannter Härte ein.
Schleifriße Oberflächenriße. Sie entstehen bei zu starkem Anpreßen des Schleifwerkzeugs als Folge örtlicher Wärmespannungen. Seh. führen beim fertigen Bauteil unter Belastung durch ihre Kerbwirkung zum Bruch.
Schleuderguß Rohre und rohrähnliche Werkstücke aus Grauguß, NE-Metallen oder Stahlguß, die in umlaufende (liegende oder stehende) Kokillen gegoßen werden. Die Fliehkraft drückt die Schmelze an die Kokillenwand, wo sie in gleichmäßiger Dicke erstarrt. Die Vorteile des Schleudergießens liegen erstens im Verzicht auf einen Kern (der Wanddickenunterschiede verursachen könnte) und zweitens im konzentrisch geschichteten Mikrogefüge.
Schlichten Oberflächenangabe nach DIN 3141 (zurückgezogen und nicht mehr für Neukonstruktionen anwendbar, wird ersetzt durch ISO 1302). Mittel-feine spanende Bearbeitung einer Werkstückoberfläche, die nach dem Schruppen erfolgt. Das Sch. ergibt schon relativ glatte Oberflächen mit Rauhtiefen Rz von etwa 10 mm und ermöglicht die Einhaltung enger Toleranzen.
Schleifen Spanende Bearbeitung mit geometrisch unbestimmter Schneide mittels Schleifsteinen, -Scheiben oder -bändern verschiedener Kornart und Körnung zur Erzielung feiner Oberflächen mit hoher Maßgenauigkeit und Oberflächengüte, meist auf Schleifmaschinen. Die erreichte Oberflächengüte hängt von den Schleifmitteln, jedoch auch von der Technik (Geschwindigkeit, Schleifdruck, Schleifaufmaß) sowie von der Vorbereitung der Oberflächen ab. Seh. von blanken Wellen meist spitzenlos (Spitzenloses Sch.). Die Benennung der Schleifverfahren enthält die kennzeichnenden Merkmale des Verfahrens in der Reihenfolge: Vorschubrichtung, Wirkfläche sowie Lage und Art der zu erzeugenden Fläche.
Schliff Kleine Werkstoffprobe, die für die metallographische Untersuchung geschliffen, poliert und geätzt wurde (Metallographie).
Schlitzrohr Aus Bandstahl geformtes Rohr, deßen Kanten nicht verschweißt wurden. Es besitzt anstelle der Schweißnaht einen zumeist dicht geschloßenen Schlitz und wird für den Bau von Stahlbettstellen und sonstigen einfachen Stahlmöbeln u. ä. verwendet.
Schlüßelweite Schlüßelweiten (Eckenmaße) sind nach DIN ISO 272 genormt, 1. Maßangabe bei Sechskant- oder Achtkantstahl (Stabstahl). Es wird der Abstand paralleler Flächen gemeßen. 2. Abstand paralleler Flächen an Verbindungselementen, an denen das Bedienwerkzeug angreifen (z. B. Sechskantmutter bzw. -schraubenkopf), übergreifen (z. B. Ringschlüßel) oder eingreifen (z. B. Schraube mit Innensechskant) kann.
Schmalband Nicht mehr normgerechter Begriff für Kaltband in Breiten bis 130 mm, das heute nach DIN 1544 Band von s 0,10 bis s 6,0 mm Dicke in Walzbreiten von s 650 mm entspricht.
Schmelzen nennt man die überführung eines Stoffes vom festen in den flüßigen Zustand. Dabei wird Wärme verbraucht, die von außen zugeführt werden muß. Seh. ist also ein endothermer Vorgang.
Schmelzen-
analyse
Aus jeder Schmelze bzw. Pfanne wird eine Probe zu dem Zeitpunkt genommen, wenn etwa die Hälfte ihres Inhalts vergoßen ist. Diese Probe wird dann im Labor analysiert. Die Sauerstoffaktivität läßt sich auch direkt durch EMK-Meßung (elektromotorische Kraft) mit einer Tauchsonde feststellen. Im Unterschied hierzu Stückanalyse. (SEP 1800-66)
Schmelz-
reduktion
ist der Oberbegriff für eine Verfahrensgruppe zur Eisenerzeugung. Grundsätzlich läßt sich mit der Schmelzreduktion flüßiges Eisen ohne Einsatz von Koks erzeugen. Sie eignet sich - wie die Direktreduktion - besonders für Ministahlwerke.
Abgesehen vom Corex-Prozeß zur Verarbeitung von Stückerz befinden sich die anderen Verfahren zur Feinerzreduktion noch im Pilot- bzw. Demonstrationßtadium. Sie laßen sich in zwei Kategorien einteilen: l. Eisenbadreaktoren, die vorreduziertes Erz mit Kohle und Sauerstoff schmelzen und fertigreduzieren. 2. Einschmelzvergaser wie Corex. Im ersten Schritt wird das Stückerz zu Eisenschwamm reduziert, im zweiten dann eingeschmolzen. Hierbei kommen Kohle und Sauerstoff zum Einsatz. Das Corex-Verfahren liefert zudem ein Exportgas, das sich entweder innerhalb des Hüttenwerkes selbst, zur externen Stromversorgung oder für eine nachgeschaltete Direktreduktionsanlage nutzen läßt. Weiterentwicklungen des Corexverfahrens gestatten den Einsatz von Feinerz und Hüttenwerksreststäuben (durch eine vorgeschaltete stationäre Wirbelschicht) oder auch den partiellen Ersatz von Kohle durch organische bzw. polymere Substanzen (Recycling).
Schmelztauch-
veredeltes
Blech und Band
Flacherzeugniße mit metallischem überzug, der durch Eintauchen in ein Bad aus geschmolzenem Metall (z. B. Zink, Zinn, Aluminium, Blei oder deren Legierungen) aufgebracht wird. Maßnorm DIN EN 10143 Kontinuierlich feuerverzinktes Blech und Band.
Schmiede-
maschine
nennt man solche Umformmaschinen, die einem Werkstück durch Hämmern oder Preßen eine Form verleihen. Zu den Hämmern zählen Fall-, Gegenschlag-, Hochgeschwindigkeits- und Oberdruck-Schabottehämmer. Bei den Preßen kennt man die Bauarten Spindel-, Kurbel- und Exzenterpreße oder hydraulische Preßen. Nach dem Schmiedeverfahren kann man Maschinen zum Freiformschmieden und solche zum Gesenkschmieden unterscheiden.
Schmieden Warmumformung durch hämmernde oder preßende Werkzeuge ohne bleibende Verfestigung. Das Gesenkschmieden ist ein sogenanntes gebundenes Umformen, bei dem das Werkstück in ein entsprechend geformtes Werkzeug - das Gesenk - gepreßt oder gestaucht wird. Um ein ungebundenes Umformen handelt sich dagegen beim Freiformschmieden. Werden die Werkstücke vor dem Schmieden auf Temperaturen erwärmt, bei denen Erholungs- und Rekristallisationsvorgänge ablaufen, spricht man vom Warmschmieden. Erfolgt der Schmiedevorgang bei Raumtemperatur, handelt es sich um ein Kaltschmieden.
Schmiedestück Stahlerzeugnis, das seine endgültige Form und Oberflächenbeschaffenheit durch Schmieden oder Preßen erhalten hat. Man unterscheidet zwischen Freiformschmiede- und Gesenkschmiedestück (Gesenkschmieden). Ausgangsform für Freiform- und Gesenkschmiedestücke sind Stäbe, Knüppel, Brammen und Blöcke. (SEW 101,550; DIN EN 10 083,10 083-2)
Schmierblank-
ziehen
Insbesondere beim Drahtziehen angewendetes Verfahren, bei dem der Werkstoff unmittelbar vor der Ziehmatrize einen Behälter mit öl (evtl. unter Zugabe von Kalk) durchläuft. So laßen sich größere Querschnittsverringerungen bei gröberen Toleranzen erreichen.
Schmieren Beim Zerspanen weicher Werkstoffe (C-arme Stähle, ferritische Chromstähle) auftretende Erscheinung, bei welcher der Span nicht glatt abgeschert, sondern vom Schneidenkeil über die Oberfläche gezogen und z.T. wieder verschweißt wird. Es sollten Werkzeuge mit möglichst großem positiven Spanwinkel Verwendung finden. Zum Vermindern der Klebneigung und zum Verbeßern der Oberflächengüte werden meist Schneidöle verwendet (Schmierstoffe), wobei deren Schmiereigenschaften von höherer Bedeutung sind, als die Kühlwirkung. Die Zerspanbarkeit bei niedrigen C-Gehalten kann duch Grobkornglühen verbeßert werden. Glatte Oberflächen laßen sich bei solchen Werkstoffen nur mit hoher Schnittgeschwindigkeit und scharfen Schneiden erzielen.
Schmierstoff Zur Minderung der Verluste durch Reibung und Verschleiß sowie zur Erleichterung der Kalt- und Warmformung eingesetzte Stoffe. Sie geben zusätzlich Korrosionßchutz und übernehmen Aufgaben der Kraftübertragung in Hydrauliksystemen. Eine primäre Forderung an die Schmierstoffe ist die Herabsetzung der Bearbeitungskosten durch Reduzierung des Werkzeugverschleißes und die Verbeßerung der Oberflächengüte der gefertigten Werkstücke. Daneben kommt dem Sch. die Aufgabe der Späneabfuhr und der Systemkühlung zu.
Es werden öle, Emulsionen, Fette und Festschmierstoffe angewandt.
Das bedeutendste Anwendungsgebiet der öle und Emulsionen ist die spanende Formung. Beste Oberflächengüte erzielt man mit Schneidölen, größte Kühlwirkung mit den emulgierbaren Bohrölen. Beiden Forderungen werden sogen. Kühlschmiermittel gerecht, denen oftmals Additive zugesetzt werden. Wichtigste Kenngröße der Flüßigschmiermittel ist die Viscosität (viscos (lat.) = zähflüßig), ein Maß für die innere Reibung der Flüßigkeit.
Schmierfette entstehen beim Verseifen der öle. Man setzt sie dort ein, wo vom Schmiermittel Dauerwirkung, Abdichtung und Haftfähigkeit verlangt werden.
Festschmierstoffe (Glaspulver, Graphit, Molybdändisulfid) werden bei hohen Temperaturen, großen Flächenpreßungen und kleinen Gleitgeschwindigkeiten gebraucht.
Schneidbrenner Gerät für das Brennschneiden, bestehend aus Heiz- und Schneiddüsen, Leitungs- und Mischrohren sowie den Regel- und Absperrorganen. Er wird entweder von Hand geführt (Handschneidbrenner), mit mechanischem Antrieb versehen (Schneidmotor) oder in ortsfeste Schneidemaschinen eingebaut.
Schneiden Umgangßprachlicher Begriff für das Scherschneiden. Spanloses Trennen mit Scheren oder Schnittwerkzeugen. Beim Scherschneiden bewegen sich die Schneiden dicht aneinander vorbei und drängen die Werkstoffteilchen auseinander. Zu unterscheiden ist das offene Schneiden und das geschloßene Schneiden. Das Werkzeug (der "Schnitt") besteht aus Oberstempel und Unterstempel (= Schnittplatte). Schneidarbeiten sind: Außchneiden, Abschneiden, Einschneiden, Ausklinken. Die geschloßene Schnittkante entsteht zwischen den Schneidkanten von Oberstempel und Schnittplatte auf Schneidpreßen. Gratfreie, maßgenaue Schnitte erhält man beim Feinschneiden. Dabei wird das Werkstück beim Abscheren zwischen Schneid- und Gegenstempel gefaßt und durch eine Ringzacke um den Außchnitt am Nachfließen gehindert. Oft umgangßprachlich auch für Brennschneiden oder Laserstrahlschneiden verwendet.
Schneidhaltigkeit Widerstand, den ein Schneidwerkzeug der Abnutzung seiner Schneide entgegensetzt. Die Sch. ist von der Schneidfähigkeit und der Beanspruchung abhängig. Die Standzeit bzw. das Verschleißverhalten des Werkzeugs ist das wichtigste Beurteilungskriterium für die Zerspanbarkeit und Schneidhaltigkeit einer Werkstückstoff-Schneidstoff-Kombination im Hinblick auf eine Schnittwertermittlung.
Schneidkeramik Keramische Schneidstoffe
Schneidstoff Durch ihre Eignung zum Zerspanen und Trennen ausgezeichnete Werkstoffe. Sowohl Werkzeugwechsel- und somit Fertigungszeiten als auch Werkzeug-, Maschinen- und Lohnkosten werden über den Verschleiß von den Eigenschaften der Schneidstoffe stark beeinflußt. Um allen Beanspruchungen gerecht zu werden, sollen Schneidstoffe über folgende Eigenschaften verfügen:
Härte und Druckfestigkeit, Biegefestigkeit und Zähigkeit, Kantenfestigkeit, innere Bindefestigkeit, Warmfestigkeit, Oxidationsbeständigkeit, geringe Diffusions- und Klebneigung sowie Abriebfestigkeit. Auch die Wärmeleitfähigkeit und Wärmeausdehnung sollte dem jeweiligen Anwendungsfall angepaßt sein. Die Schneidstoffhauptgruppen sind in der Reihenfolge ihrer Verschleißfestigkeit nachstehend aufgeführt: Werkzeugstähle, Schnellarbeitßtähle, Stellite oder Hartlegierungen, Hartmetalle, Schneidkeramik, kubisch-kristallines Bornitrit (CBN) und Diamant.
Schneidteil Sowohl beim Spanen (Zerspanen) als auch beim Schneiden ist die Grundform der Werkzeugschneide ein Keil. Zu Beginn des Spanbildungsvorgangs dringt die Spitze des Schneidteils in den Werkstoff ein. Bedingt durch eine vorgegebene Schneidteil-Geometrie bildet sich ein Span aus, der über die Spanfläche des Schneidteils abläuft. Die Schneidteil-Geometrie muß den jeweiligen Werkstückwerkstoff-, Schneidstoff- und Maschinenverhältnißen angepaßt werden. Die Begriffe, Benennungen und Bezeichnungen zur Beschreibung der Geometrie am Schneidteil sind in DIN 6581 sowie in der ISO 3002/1 festgelegt.
Schnell-
arbeitßtähle
Zur Gruppe der Werkzeugstähle zählende legierte Edelstahle. Sie sind in den Stahlgruppennummern 32 (mit Co) und 33 (ohne Co) zusammengefaßt (DIN EN 10 027-2). Ihre besonderen Eigenschaften laßen sich auf die Legierungselemente Cr, W, Mo und V, ggf. auch Co zurückführen. Sie besitzen hohe Härte und Zähigkeit, einen hohen Verschleißwiderstand und hohe Schneidhaltigkeit. Somit eignen sie sich gut zur Be- und Verarbeitung von Werkstoffen. Sie müßen darüber hinaus eine gute Temperaturwechselbeständigkeit aufweisen.
Ihre chemische Zusammensetzung und Wärmebehandlung verleiht diesen Stählen hohe Anlaßbeständigkeit und Warmhärte bis zu Temperaturen von 600°C. Ihre Konkurrenzwerkstoffe Hart[metall]legierung und Oxidkeramik, die beßere Schnittleistungen aufweisen, übertreffen die Sch. aufgrund ihrer beßeren Zähigkeit. Sie finden Anwendung für spanende Werkzeuge. DIN 17 350,
EN 10 020.
Schnittliste Der Statiker bezeichnet den Auszug aus den Bewehrungsplänen für die Materialdisposition als Schnittliste. Sie entspricht etwa der im Maschinenbau üblichen Stückliste.
Schnell-
kupplungsrohre
Als Druck- oder Saugrohre eingesetzte Spezialrohre. Entsprechende Kupplungsteile ermöglichen die schnelle Herstellung einer dichten Verbindung sowie eine rasche De- und Remontage. Technische Lieferbedingungen DIN 19651. Sie werden z.B. für versetzbare Berieselungsanlagen und beim Bergversatz unter Tage gebraucht.
Schnittaufteilung CNC-Steuerungen müßen die Technologien Bohren, Stanzen, Nippeln, Sägen, Brennschneiden sowie Fräsen und Drehen usw. beherrschen. Dazu gehören spezielle Bearbeitungszyklen mit automatischer Schnittaufteilung bzw. beim Brennschneiden eine automatische möglichst optimale Verteilung der auszubrennenden Teile auf der vorhandenen Blechplatte. Die Schnittaufteilung mit den entsprechenden Berechnungen führt die CNC-Steuerung selbständig aus.
Schnittfuge Brennfuge
Schnitt-
geschwindigkeit
Geschwindigkeit, mit der die Spanabnahme durch ein Schneidwerkzeug erfolgt. Sie ist im wesentlichen sowohl von der Spanbarkeit des Werkstoffes Spanen, der Leistungsfähigkeit der Maschine, der Schneidteil-Geometrie des Werkzeuges als auch von der Werkstoffpaarung Werkzeug und Werkstückwerkstoff abhängig. Die Sch. wird in m/min gemeßen. Schnellarbeitßtähle ermöglichen größere Sch. als normale Werkzeugstähle, während Hartmetalle wiederum den Schnellstählen überlegen sind, jedoch auch empfindlicher gegen schlagende Beanspruchung (unterbrochener Schnitt).
Schrägwalzen Verfahren zur Rohrherstellung, bei dem ein glühender Stahlzylinder (Block, Knüppel) zwischen zwei gleichsinnig umlaufenden Walzen umgeformt wird. Ein Lochdorn unterstützt die Bildung eines Hohlkörpers, der Luppe. Die Walzen sind entweder ballig (Schrägwalzwerk) oder kegelig bis scheibenförmig (Stiefelwalzwerk). Die beiden letzten Ausführungen geben dünnwandigere Luppen. Die Bezeichnung Schrägwalzwerk bezieht sich auf die Achsenlage der Walzen.
Schraube Lösbares Verbindungs- und Befestigungsteil - in vielen Arten und Ausführungen mit Gewinde auf einem Teil oder dem ganzen Schaft, der zylindrisch oder konisch geformt sein kann. Die Schraubverbindung wird entweder mit einer Mutter oder einem Muttergewinde gebildet, das vorgefertigt sein kann, oder das sich die Schraube beim Eindrehen selbst formt (Blechschrauben, Holzschrauben). Bei der Herstellung der Sch. haben die spanlosen Fertigungsverfahren die größte Bedeutung. Die Schrauben werden kalt (bis etwa M 24) oder warm gestaucht, und das Gewinde wird aufgewalzt oder aufgerollt (Gewindewirbeln). Spezialformen, Kleinstabmeßungen und geringe Mengen werden aus dem Vollen gedreht.

Je nach Art und Verwendungszweck der Schrauben werden folgende Gewindeformen ausgeführt:
Metrisches ISO-Gewinde (Regel- oder Feingewinde), Blechschrauben-Gewinde, Schneidschrauben-Gewinde, Holzschrauben-Gewinde, Zollgewinde, Sondergewinde. Regel- und Feingewinde als Befestigungsgewinde, Feingewinde für Meßspindel, Gewinde mit hoher Steigung für Bewegungsgewinde. Die Schrauben unterscheiden sich durch Kopfform, Schaftabmeßungen, Gewindemaße und andere Einzelheiten. Bezeichnungsangaben, Formen und Ausführungen von Schrauben und Muttern werden in DIN 962 festgelegt.

Einteilung nach der Kopfform: Sechskantschrauben sind die im Maschinenbau am häufigsten verwendeten Schrauben (DIN 7990 für Stahlkonstruktionen, EN 24014 bis EN 24018). Zylinderschrauben mit Innensechskant werden verwendet, wenn die Schraubenabstände klein sind oder wenn der Schraubenkopf nicht aus dem Werkstück herausragen darf. (DIN 912, bzw. modifiziert durch ISO 4762). Schlitzschrauben werden mit dem Schraubendreher angezogen. Sie werden deshalb nur mit relativ kleinen Gewindeabmeßungen geliefert (DIN 920 - 925, EN ISO 1207 und 1580). Schrauben mit Kreuzschlitz laßen sich wegen der tieferen und größeren Mitnahmefläche und wegen des sich selbst zentrierenden Schraubendrehers sicherer und fester anziehen als Schlitzschrauben (DIN 967, EN ISO 7045 - 7047).

Einteilung nach der Schaftform: Stiftschrauben verendet man anstelle von Kopfschrauben, wenn die Verbindung häufig gelöst werden muß (DIN 835, 938 - 940 und 949). Dehnschrauben verwendet man bei dynamischer Beanspruchung und größeren Schaftlängen, z. B. bei Pleuelstangen (DIN 2510). Paßschrauben werden eingesetzt, wenn die Schraubverbindung Querkräfte aufnehmen muß oder wenn die Lage der Werkstücke zueinander gesichert werden soll (DIN 906). Gewindestifte sind Schrauben ohne Kopf mit Gewinde auf der ganzen Schaftlänge. Man verwendet sie zur Sicherung der Lage von Werkstücken mit Naben auf Wellen und Achsen (DIN EN 27434 - 27436, 27466, DIN 913 - 916). Blechschrauben sind gehärtet und haben ein scharfkantiges Gewinde mit großer Steigung. Sie werden zum Verbinden von Blechen bis 6,5 mm Blechdicke verwendet. Beim Einschrauben formen sie das Muttergewinde selbst (DIN ISO 7049 - 7051). Bohrschrauben gleichen in ihrem Aufbau den Blechschrauben, besitzen aber am Schaftanfang zusätzlich eine Bohrspitze zum Bohren des Kernloches (DIN 7504). Holzschrauben besitzen einen spitz zulaufenden Schraubenschaft. Ihr Gewinde ist scharfkantig und hat eine große Steigung.

Darüber hinaus werden weitere DIN-Ausführungen (z. B. Flügelschrauben, Augenschrauben, Rändelschrauben, Verschlußschrauben) sowie Sonderformen hergestellt.

Als Werkstoff für Schrauben und Muttern kommen Stahl in verschiedenen Sorten (auch rostfreier Stahl) und NE-Metall in Frage. Schrauben werden nach der Zugfestigkeit in Festigkeitsklaßen eingeteilt. Die Festigkeitsklaße wird durch zwei Zahlen, z. B. 8.8 (Acht Punkt Acht), angegeben. Zur Berechnung der Mindestzugfestigkeit wird die erste Zahl mit 100 multipliziert. Die Mindeststreckgrenze wird durch Multiplizieren der ersten Zahl mit dem zehnfachen Wert der zweiten Zahl ermittelt. Beispiel: Festigkeitsklaße 8.8, Zugfestigkeit = 100 x 8 N/mm2 = 800 N/mm2. Mindeststreckgrenze = 8 x 10 x 9 N/mm2 = 640 N/mm2.
Schrauben-
liniennaht
Schweißnaht an Rohren, deren Naht nicht längs sondern in Schraubenlinien (gewendelt) verläuft. Das Vormaterial - meist Breitband - wird in einem bestimmten Winkel in die Maschine eingeführt, wo es wendelartig geformt und (UP-) verschweißt wird. Je nach Größe des Einlaufwinkels kann sich der Rohrdurchmeßer ändern. Je steiler der Einlaufwinkel bei gleichbleibender Bandbreite, desto kleiner der Rohrdurchmeßer. Wirtschaftlich im allgemeinen anwendbar für Durchmeßer ab etwa 500 mm. Zuläßig bzw. üblich sind Schraubenliniennähte nach DIN 1626, 1628, 17172, 17174 und Entwurf DIN EN 10217.
Schraubenstahl Zur Herstellung von Schrauben und Muttern bestimmter Stahl mit guter Verarbeitbarkeit auf automatisch arbeitenden Maschinen und dem Verwendungszweck angepaßten bzw. ausreichenden Festigkeitseigenschaften. Die Herstellung von Schrauben und Muttern geschieht überwiegend durch Kaltumformung; nur in großen Abmeßungen kommen Warmformung und in Ausnahmen spanende Bearbeitung in Frage. Abmeßungen bis 36 mm Durchmeßer werden im allgemeinen vom Ring verarbeitet. Dabei werden Schraubenköpfe durch Querschnittsvergrößerung (Stauchen), Schäfte durch Querschnittsverringerung (Reduzieren und Fließpreßen) geformt. Gewinde werden in aller Regel ebenfalls spanlos durch Gewindewalzen oder -rollen geformt. Muttern werden in mehreren Stufen ebenfalls kaltgeformt.
Für Schrauben und Muttern gelten im wesentlichen die Normen DIN EN 20898-1 (Mechanische Eigenschaften für Schrauben) und DIN ISO 898 (Mechanische Eigenschaften für Muttern). Darin sind die einzusetzenden Werkstoffe festgelegt. Die mechanischen Eigenschaften der Schrauben und Muttern werden durch zehn Festigkeitsklaßen beschrieben. Diese werden zum Teil durch Kaltverfestigung beim Kaltumformen, zum andern durch Vergüten erreicht.
Gütenormen:
DIN 17111:Kohlenstoffarme unlegierte Stähle
DIN 1654:Kaltstauch- und Kaltfließpreßstähle
DIN 1651:Automatenstahl
DIN 17140:Walzdraht
DIN 17210:Einsatzstähle
DIN 17240:Warmfeste und hochwarmfeste Werkstoffe für Schauben und Muttern
DIN EN 10083:Vergütungßtähle
Für spanende Verformung: Automatenstahl.
Für Warmformung: Schraubenstahl nach DIN 17111, C14 G1 (bisher USt 38-2) mit gleichzeitig guter Spanbarkeit, Sondergüte weicher Schraubenstahl C11 G6 (bisher USt 36-2), ferner Einsatz- und Vergütungßtähle (auch warmfeste und nichtrostende Stähle). Als Schraubenstähle braucht man auch ®Kaltstauchstähle nach DIN 1654-4 C22C1, C35 C1, C45 C1 (bisher Cq 22, Cq 35, Cq 45) und einige legierte Qualitäten, bei denen der Kopf kalt angestaucht wird. Für Muttern gelten gleiche Voraußetzungen, jedoch kann deren Gewinde nur spanend hergestellt werden.
Schraubmuffen-
stoß
Für kraftschlüßiges Verbinden von Betonstahl hat der Sch. - weil kostengünstig - die weiteste Verbreitung. Der größte Vorteil liegt darin, daß kein besonderer Stahl, sondern normaler Betonstahl benötigt wird. Es gibt Schraubenmuffenstöße mit (konisch) geschnittenem Gewinde (selbstzentrierend) oder mit aufgerolltem metrischen Gewinde.
Schrott Wertstoff mit hohem Metallgehalt, der nicht nur als Kühlmittel, sondern auch als sogenannter Sekundärrohstoff bei Stahlerzeugung eingesetzt wird. Auch Schrott gibt es unlegiert oder legiert. Im Stahlwerk fällt sogenannter Eigenschrott an. Fremdschrott wird hinzugekauft. Nach der Schrottsortenliste unterscheidet man zehn verschiedene Schrottsorten. Hierzu zählen Altschrott, Neuschrott, schwerer Altschrott, Shredderschrott, aufbereiteter Müllverbrennungßchrott, aufbereiteter Müllseparationßchrott, Stahlspäne, Pakete aus neuem, leichten Blechschrott und Neuschrott. Die Schrottsortenliste ist weder international gültig noch genormt.
Schruppen Oberflächenangabe nach DIN 3141 (zurückgezogen und nicht mehr für Neukonstruktionen anwendbar, wird ersetzt durch ISO 1302). Grobe, spanende Bearbeitung (z. B. Vordrehen), der dann feinere Bearbeitungsvorgänge (Schlichten) folgen.
Schub zählt zu den Grundbeanspruchungsarten. Greift eine Kraft am freien Ende eines einseitig eingespannten Körpers parallel zu seinem Querschnitt an, so daß das freie Ende in Richtung der Kraft verschoben wird (und ohne daß dabei Biegung auftritt), handelt es sich um Schub (oder Scherung).
Schubmodul G (auch Gleit- oder Torsionsmodul genannt) zählt neben Elastizitätsmodul, Querkontraktionszahl und Kompreßibilität zu den elastischen Konstanten, die nach dem Hooke'schen Gesetz die Proportionalität zwischen Spannung und elastischer Verformung beschreiben.
Schuppen Unregelmäßige, plättchenartige Oberflächenabtrennungen, die als zahlreiche feine Schalen auftreten. Je nach Umformgrad sind sie in Walzrichtung gestreckt und hängen meist noch an einzelnen Stellen mit der Oberfläche zusammen.
Schutzgas Bei der Wärmebehandlung sowie beim Schweißen und Löten eingesetztes Gas, das unerwünschte Reaktionen vor allem mit der Atmosphäre (Zündern, Entkohlen) verhüten oder erwünschte Vorgänge (Aufkohlen, Reduzieren) herbeiführen soll. Schutzgase sind entweder Reingase (Argon, Waßerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid), Spaltgase (Ammoniak-Spaltgas) oder Verbrennungsabgase (durch Verbrennen von Leuchtgas oder anderen brennbaren Gasen). Schutzgase können Inertgase oder Aktivgase sein. Sie sind genormt nach DIN EN 439. Schutzgase müßen auf das chemische und physikalische Verhalten des zu schweißenden Werkstoffes während des Schweißvorgangs abgestimmt werden.
Schutzgas-
schweißen
Schweißverfahren, bei dem der sichtbar brennende Lichtbogen durch ein Schutzgas gegen den Einfluß der Atmosphäre abgeschirmt wird. Jedes Schutzgas hat darüber hinaus noch seine besondere Wirkung auf den Lichtbogen und auf die Nahtform. Die Einteilung der verschiedenen Schutzgaßchweißverfahren erfolgt nach der Elektrodenart und nach den verwendeten Schutzgasen. Danach erfolgt die Einteilung nach dem Wolfram-Inertgaßchweißen (WIG) und nach dem Metall-Schutzgaßchweißen (MSG), das wiederum in das Metall-Inertgaßchweißen (MIG) und das Metall-Aktivgaßchweißen (MAG) eingeteilt werden kann.
Legierte Stähle schweißt man unter Argon (MIG-Verfahren), unleg. Stähle unter Kohlensäure (MAG-Verfahren). Daneben finden auch Mischgase Anwendung. Verfahrensmäßig sind zu unterscheiden: die Wolfram-Lichtbogenschweißung (WIG), bei der das Schutzgas um die lichtbogenführende Wolframelektrode geblasen wird, und die Metall-Lichtbogenschweißung (MIG oder MAG), bei der ein blanker, mechanisch zugeführter Schweißdraht im Lichtbogen unter Schutzgas abschmilzt. Das WIG-Schweißverfahren hat das größere Anwendungsgebiet, MIG und MAG geben die größere Leistung.
Schwarzblech Warmgewalztes, nicht entzundertes Blech für untergeordnete Verwendung, ohne besondere Ansprüche an Oberflächenbeschaffenheit.
Schwarzbruch Fehlerscheinung infolge Graphitbildung (daher schwarzes Außehen der Bruchstelle) bei hochgekohlten Werkzeugstählen, wenn sie aus hohen Temperaturen langsam abkühlen und bei zu niedriger Temperatur verschmiedet werden.
Schwarz-
Weiß-
Gefüge
Gleichmäßig verteiltes Ferrit-Perlit-Gefüge, das seinen Namen dem Außehen der Gefügebestandteile im geätzten Schliff verdankt (Perlit -dunkel, Ferrit - hell). Man erzeugt es durch BG-Glühen mit anschließender geregelter Abkühlung aus der Warmformgebungshitze oder durch entsprechende Wärmebehandlung. Dieses Gefüge wirkt sich auf die Zerspanbarkeit un- und mittellegierter Stähle mit sehr niedrigen Kohlenstoffgehalten günstig aus.
Schwefel Chemisches Element, Zeichen: S. Nichtmetall. Der Sch.-Gehalt im Roheisen und Stahl stammt in der Hauptsache aus dem Hochofenkoks. Sch. ist im Stahl meistens unerwünscht, denn er verursacht Rotbruch und Heißbruch. Trotzdem wird er zur Erzielung eines kurz abbrechenden Spans manchmal in gewißen Grenzen geduldet bzw. zugesetzt (Automatenstahl). Das Entschwefeln geschieht im Hochofen durch Kalk, in der Roheisenpfanne durch Soda, im Mischer und in den Stahlwerksöfen durch Mangan und eine kalkhaltige Schlacke. Da Sch. ein grenzflächenaktives Element ist, stört er bei der Vakuumentgasung von Stahl.
Schweißbarkeit bezeichnet die Möglichkeit, den Stoffschluß an einem Bauteil durch ein schweißtechnisches Fertigungsverfahren herbeizuführen. Die Schweißbarkeit eines Bauteils hängt von der Schweißneignung des Werkstoffs, der Schweißmöglichkeit der Fertigung und der Schweißsicherheit der Konstruktion ab.
Schweißdraht 1. Schweißzusatzwerkstoff 2. Elektroden
Schweißeignung ist eine Werkstoffeigenschaft. Sie wird von chemischen, metallurgischen und physikalischen Faktoren beeinflußt. Die chemische Zusammensetzung bestimmt die Neigung zu Sprödbruch, Alterung, Härtung und Warmrißen sowie auch das Verhalten des Schmelzbades. So gilt Stahl üblicherweise als schweißgeeignet, wenn sein Maßengehalt an Kohlenstoff unterhalb 0,2 % liegt. Für die meisten legierten Stähle müßen besondere Maßnahmen ergriffen werden, damit sie sich zum Schweißen eignen.
Schweiß-
elektrode
Schweißzusatzwerkstoff
Schweißen Unter Sch. versteht man eine Verbindung von Werkstücken im flüßigen oder teigigen Zustand mit oder ohne Zusatzwerkstoff. Bei einer Verbindung im teigigen Zustand ist eine Druckkraft erforderlich. Danach wird zwischen Schmelzschweißen und Preßschweißen unterschieden. Das Auftragschweißen wird der Beschichtung zugeordnet. Schweißverfahren.
Stahl ist, wie alle metallischen Werkstoffe, schweißbar. Die Schweißeignung ist aber nicht bei allen Stahlsorten gleich gut und wird durch Legierungs- und Gefügezustand beeinflußt. Für die Schweißsicherheit einer Verbindung sind neben der Eignung des Werkstoffs auch noch Verfahren und Ausführung der Arbeit maßgebend.
Schweißen
(von) Betonstahl
In DIN 488 ist die Ausführung von Schweißverbindungen zwischen Betonstählen und das Anschweißen von Betonstahl an andere Stahlteile geregelt; ebenso die erforderliche Qualifikation von ausführendem und überwachendem Personal. In Deutschland dürfen nur solche Betonstähle verwendet werden, die für die im Bauwesen gebräuchlichen Schweißverfahren geeignet sind. Am häufigsten wird bei Betonstabstahl das Lichtbogenschweißen (E) und zur Herstellung von Betonstahlmatten das Widerstandspunktschweißen (RP) angewandt.
Schweißfehler Die Güte einer Schweißung ist vom richtigen Werkstoff, dem Zusatzwerkstoff und auch von der Zuverläßigkeit sowie dem fachlichen Können des Schweißers abhängig. Damit Schweißfehler nicht entstehen können, werden im Stahlhochbau, Rohrleitungsbau, Maschinenbau, in der Kerntechnik, Verkehrstechnik und in der Luft- und Raumfahrt an die Schweißverbindungen besondere Qualitätsanforderungen gestellt, die durch Prüfungen nachgewiesen werden müßen. Somit gibt es eine Reihe von Vorschriften, Richtlinien, Merkblättern und Verordnungen. Nachfolgend aufgeführt dazu eine übersicht, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:
DIN 18800 Stahlbauten
DIN 18801 Stahlhochbau
DIN 4099 Schweißen von Betonstahl
DIN 8562 Schweißen im Behälterbau
DIN EN 288 Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe
DIN EN 729 schweißtechnische Qualitätsanforderungen; Schmelzschweißen metallischer Werkstoffe
DIN EN 25817 Lichtbogenschweißverbindungen an Stahl
DIN 8570 Allgemeintoleranzen für Schweißkonstruktionen
Diese und weitere DIN-Normen sind in den DIN-Taschenbüchern "Schweißtechnik" und "Stahlbau" zu finden.
Schweißgut ist der nach dem Schweißen erstarrte Werkstoff, der entweder aus Grundwerkstoff besteht oder aus Grundwerkstoff und Schweißzusatzwerkstoff.
Schweißnaht Verbindungßtelle zweier durch Schweißen vereinigter Werkstückkanten. Ausführung und Bezeichnung richten sich nach Form und Vorbereitung der zu verbindenden Teile. Die wichtigsten Verbindungen sind bei stumpf gestoßenen Enden: I-, V-, X-, Y-, U- und K-Nähte; beim T-Stoß und überlappstoß: Kehlnähte; beim Eckstoß: Ecknaht; bei gebördelten Kanten: Bördelnaht. Fugenformen und Stoßarten von Schweißnähten sind in DIN 1912 genormt. Die zeichnerische Darstellung von Schweißnähten ist in DIN EN 22553 genormt.
Schweiß-
nahtbewertung
(Schweißfaktor)
Gütebewertung einer Schweißnaht. Sie wird durch das Verhältnis ihrer Festigkeit zu der des vollen Werkstoffes angegeben. Diese Bewertung erfolgt u. a. nach den "Werkstoff- und Bauvorschriften für Dampfkeßel" und liegt, je nach dem Schweißverfahren und der Verläßlichkeit der Ausführung, zwischen 0,5 und 1,0. Bei geschweißten Rohren wird ein Bewertungsfaktor in Abhängigkeit vom Prüfumfang zugrunde gelegt.
Schweiß-
plattieren
Aufschweißen des Auftragwerkstoffs, indem Schweißraupe neben Schweißraupe gelegt wird. (Auftragschweißen)
Schweiß-
verfahren
Sammelbegriff für alle Möglichkeiten, Werkstücke durch Schweißen zu vereinigen. Man unterscheidet Preß-Sch. (Vereinigung im teigigen Zustand unter Druck) und Schmelz-Sch. (Vereinigung im flüßigen Zustand).
DIN 1910 Teil 1 nimmt folgende Einteilung vor: Nach der Art des Energieträgers (Gas, Strom), nach der Art des Grundwerkstoffs (Metalle, Kunststoffe), nach dem Zweck des Schweißens (Verbindungs-Auftragschweißen), nach dem Ablauf des Schweißens (Schmelzschweißen, Preßschweißen) und nach der Art der Fertigung (Handschweißen, maschinelles und automatisches Schweißen).
Eine weitere Aufteilung wird nach 1. Preß-Verbindungßchweißen und 2. Schmelz-Verbindungßchweißen vorgenommen. Nachfolgend werden hierzu die wichtigsten Verfahren aufgezählt (keine Ordnungßystematik):

1.Preßschweißen: 1.1 Feuerschweißen (Erwärmung im Schmiedefeuer), 1.2 Gaspreßschweißen (Erwärmung durch Gasbrenner), 1.3 Elektro- Widerstandßchweißen, 1.4 induktives Preßschweißen (Erwärmung durch Wirbelströme), 1.5 Kaltpreßschweißen (Verbindung unter hohen Drücken im kalten oder mäßig erwärmten Zustand), 1.6 Lichtbogenpreßschweißen (Erwärmung durch Lichtbogen), 1.7 Reibschweißen (Reibwärme aus den rotierenden Stoßflächen).

2. Schmelzschweißverfahren: 2.1 Gaßchmelzschweißen (autogenes Schweißen), 2.2 Lichtbogenschweißen mit folgenden Untergruppen: 2.2.1 Metall-Lichtbogenschweißen (Schweißen mit Schweißelektroden), 2.2.2 UP-Schweißen (Lichtbogen brennt unter einer Schweißpulverschüttung), 2.2.3. Schutzgaßchweißen (Lichtbogen ist von einem Schutzgas umgeben und geht entweder von einer Wolframelektrode aus (WIG-Schweißverf.) oder von einem abschmelzenden Zusatzdraht (MIG- oder MAG-Schweißverf.), 2.2.4 Plasma-Schweißen, 2.3 Elektroschlackeschweißen (der stromführende Zusatzdraht schmilzt im stromleitenden Schlackenbad ohne Lichbhogenbildung ab), 2.4 Elektronenstrahlschweißen (im Vakuum beschleunigte Elektronen schlagen auf das in der Vakuumkammer befindliche Werkstück auf), 2.5 Laserstrahlschweißen.
Schweiß-
zusatzwerkstoff
ist der Werkstoff, der bei bestimmten Schweißverfahren zugesetzt wird. Hilfßtoffe werden dabei nicht berücksichtigt. S. bildet mit dem Grundwerkstoff das Schweißgut. Je nachdem, in welcher Form ein S. vorliegt, spricht man von Schweißdrähten, -stäben oder -pulver. Stromführende S. heißen Elektroden, auch Draht- oder Stabelektrode. S. sind auch gefüllt oder umhüllt verfügbar. Aufgabe der Schweißzusätze ist: Schutz der Schweißstelle vor den schädlichen Einflüßen der Luft (beim E-Schweißen durch nichtmetallische Umhüllung, beim P-Schweißen durch nichtmetallisches Schweißpulver, beim WSG-/MSG-Schweißen die Schutzgasglocke), Desoxidation der Schmelze, Legierungsbildung, Stabilisierung des Lichtbogens, Schmelze langsam erstarren bzw. abkühlen zu laßen. Schweißzusätze sind in Abhängigkeit vom Schweißverfahren genormt.
Schwellen-
schraube
Schraube ohne Mutter zur Schienenbefestigung (mit Unterstützung durch Klemmplatte und Unterlagsplatte) auf Holzschwellen. Sch. werden beim schweren und leichten Gleisoberbau Gleisoberbauerzeugniße verwendet. Genormt in DIN 5913 und 5914.
Schwellfestigkeit Sonderfall der Dauer(schwing)festigkeit für eine zwischen Null und einem Höchstwert an- und abschwellende Spannung. Sie ist damit gleich der Schwingbreite.
Schwenkbiegen Beim Seh. wird das Werkstück, das von einer Klemmbacke festgehalten wird, mit einer Wange umgebogen. Die Biegewange kann von Hand oder durch Motorkraft bewegt werden. Zum Spannen der Bleche mittels der Oberwange dienen Spindel oder Extender. Ober- und Unterwange sind auswechselbar, so daß Biegewinkel und Biegehalbmeßer verändert werden können. Durch Seh. kann man ähnliche Profile herstellen wie durch Gesenkbiegen.
Schwermetalle Metalle mit einer Dichte (spez. Gewicht) über 4,5 g/cm3. Sch. sind: Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Zink (Zn), Blei (Pb), Nickel (Ni), Wolfram (W), Silber (Ag), Gold (Au), Platin (Pt).
Schwindmaß In der Gießereitechnik wichtiges Maß, um welches das Volumen des schmelzflüßigen Metalls bis zum Erstarren abnimmt. Es muß bei Herstellung der Gußformen als Differenzmaß zwischen Modell und Gußstück berücksichtigt werden. Das Modell wird entsprechend größer hergestellt als die Maße des fertigen Gußstücks. Diese Schwindmaße sind vom Gußwerkstoff abhängig und betragen, bezogen auf die Modellmaße, 0,5 % bis 2 % (z. B. Gußeisen 1 %, Stahlguß 2 %).
Schwingungsriß-
Korrosion
oder auch Korrosionsermüdung kann an Bauteilen auftreten, die einer schwingenden Beanspruchung in einem korrosiven Medium ausgesetzt sind. Infolge des Zusammenwirkens beider Beanspruchungen wird die Dauerfestigkeit des Werkstoffs nicht erreicht. Es kommt zu einer Herabsetzung der Bruchlastspielzahl. Man kann nur eine Zeitstandfestigkeit definieren.
Schwitzwaßer Feuchtigkeitsniederschlag (eigentlich: Kondenswaßer) auf Stahloberflächen bei Erreichen des sogenannten Taupunktes. Dabei liegt die Temperatur der Umgebungsluft höher als diejenige des Werkstoffs. Führt sehr rasch (über Nacht) zum Anrosten blanker Oberflächen.
Sechskantstahl Im Querschnitt sechseckiges und gleichseitiges Stabstahlprofil. Die Benennung erfolgt nach der Schlüßelweite (SW). Sechskantstahl wird geliefert:
1. warmgewalzt in 28 Abmeßungen von 13 bis 103 mm SW (genormt in DIN 1015), von denen jedoch nur 14 regelmäßig produziert werden.
2. blank gezogen von 1,5 bis 100 mm SW (genormt in DIN 176),
3. geschmiedet als Freiformschmiedestück (genormt in DIN 7527-6).
Seigerung Primärseigerungen entstehen während der Erstarrung, beim Phasenübergang flüßig-fest. Man unterscheidet Blockseigerungen und Kristallseigerungen. Beim Phasenübergang fest-flüßig können Sekundärseigerungen entstehen. Kristallseigerungen sind Entmischungserscheinungen. Mikroskopische Konzentrationsunterschiede kommen dadurch zustande, daß sich bei Erstarrungsbeginn zunächst solche Kristalle außcheiden, die arm an Begleitelementen (P, S, C) sind. Erst mit fortschreitender Erstarrung reichert sich der erstarrende Anteil an. Die Kristallite zeigen einen Konzentrationsgradienten: Ihr Gehalt an Legierungselementen nimmt von innen nach außen zu. Restfelder weisen die höchste Konzentration an Begleitelementen auf. Das Ausmaß von Seigerungen wird durch die Größe des Erstarrungsintervalls, die Diffusionsfähigkeit der Begleitelemente in den beiden beteiligten Phasen und die Erstarrungsbedingungen bestimmt. Kristallseigerungen beeinträchtigen eine Reihe von Stahleigenschaften. Deshalb ist es ratsam, ihnen durch Diffusionsglühen - auch in Kombination mit einer Vorverformung - zu begegnen. Seigerungen laßen sich mit der Mikrosonde, durch Beizproben, Heyn´sche oder Oberhoffer-ätzung sowie auch durch den Baumann-Abdruck nachweisen.
Seildraht Gezogener Stahldraht nach DIN 2078, blank oder verzinkt bzw. stark verzinkt, in Nennfestigkeiten zwischen 1.370 und 1.960 N/mm2 zur Herstellung von Drahtseil und Litze.
Sekundär-
metallurgie
oder Pfannenmetallurgie ist der Oberbegriff für alle Verfahren zur Desoxidation, Entgasung, Legierungsfeineinstellung, Einschlußeinformung und Reinheitsgradverbeßerung von Stahl. Ein großer Teil von ihnen geschieht unter Vakuum.
überblick über die sekundärmetallurgischen Verfahren. Zu den Vakuumbehandlungen zählen die Pfannenstandsentgasung, wie z.B. das VD-Verfahren oder das VOD-Verfahren mit zusätlicher Lanze zum Sauerstoffaufblasen und der Möglichkeit des chemischen Heizens durch Al-Zugabe. Bei den Vakuumumlaufverfahren wird die Schmelze durch Einleiten von Argon in einen kontinuierlichen Umlauf versetzt, RD-Verfahren bzw. RD-KTB-Verfahren mit Sauerstoffaufblasen und der Möglichkeit des chemischen Heizens durch Al-Zugabe.
Ohne Vakuum arbeiten z.B. der Pfannenofen, das CAS/CAS-OB-Verfahren, der Argonspülstand zum Legieren und Drahteinspulen und mit der Möglichkeit zur Entschwefelung.
Selbsthärter Wegen seiner geringen kritischen Abkühlungsgeschwindigkeit ohne Abschrecken bei Abkühlung an der Luft gut durchhärtender Stahl (Lufthärter).
Selektive
Korrosion
tritt infolge einer örtlichen Zerstörung der Paßivschicht auf. Auch Ungleichmäßigkeiten in der Werkstoffoberfläche können zu einem solchen korrosiven Angriff bestimmter Gefügebereiche führen. Seigerungen mit den beim Walzen gestreckten Gefügezeilen können in einem korrosiven Medium diese Art von Werkstoffschädigung hervorrufen.
Sendzimir-
Verfahren
Spezielles Verfahren zum Durchlaufverzinken von Kaltband, benannt nach seinem Erfinder. Die kaltgewalzten Bänder werden zu einem endlosen Band verschweißt und durchlaufen kontinuierlich einen Ofen mit leicht oxidierender Atmosphäre, in dem das auf dem Band befindliche Fett entfernt, das Band geglüht und schwach oxidiert wird. Anschließend tritt das Band in einen mit Waßerstoff-Stickstoff-Atmosphäre gefüllten Ofen ein, in dem die Oxide während der Wärmebehandlung reduziert werden. Danach gelangt es sofort in das Zinkbad. Aluminium-Zugaben unterdrücken die Bildung einer harten Zink-Eisen-Zwischenschicht. Das senkrecht austretende oberflächenveredelte Band kühlt an Luft ab, um dann entweder aufgehaspelt oder zu Tafeln zerteilt zu werden. Das Band läßt sich umformen, ohne daß die Beschichtung abspringt.
Sendzimir-
verzinktes
Feinblech
Veraltete Bezeichnung für kontinuierlich feuerverzinktes Blech und Band.
Sendzimir-
Vielrollen-
walzwerk
Vielrollen-Gerüst (12-20 Rollen) zum Kaltwalzen von breiten Stahlbändern. Die beiden dünnen Arbeitswalzen sind durch zahlreiche Stützwalzen im Gehäuse gehalten. Die Abstützung läßt hohe Umformkräfte und günstige Stichabnahmen unter Einhaltung enger Dickentoleranzen zu.
Senken Senken ist ein Bohrverfahren zur Erzeugung von senkrecht zur Drehachse liegenden Profil- oder Kegelflächen in vorhandene, z.B. vorgebohrte oder vorgestanzte Bohrungen. Man unterscheidet Plansenken (Auflagefläche für den Kopf einer Schraube), Planeinsenken (Fläche für eine zylindrische Einsenkung für den Kopf einer Zylinderschraube) und Profilsenken (Senkung für eine Senkschraube).
SEP Abk. für Stahl-Eisen-Prüfblatt.
SEW Abk. für Stahl-Eisen-Werkstoffblatt.
Sherardisieren nennt man das Aufbringen von Zink auf Stahloberflächen im Einsatzverfahren. Dabei diffundiert das pulverförmige Zink unmittelbar in die Stahloberfläche. S. wird bei Temperaturen zwischen 350 und 400°C durchgeführt, die entstehende Schicht aus Eisen-Zink-Verbindungen ist ca. 50 mm dick. S. erhöht die Korrosionsbeständigkeit, die entstehende rauhe Oberfläche besitzt gute Haftungseigenschaften (für Farben oder Lacke).
Shorehärte Dynamisches Verfahren zur Härtemeßung. Man ermittelt die Rücksprunghöhe eines Kopfbolzens, der aus 250 mm Höhe auf die Probenoberfläche fällt. 177 mm Rücksprunghöhe entsprechen 100 Shore-Einheiten.
Shredderanlage Anlage zur Schrottaufbereitung, besonders von Autokaroßerien, für das Recycling. Dabei wird der Schrott in kleine Stücke zerschlagen und NE-Metalle, Kunststoffe u.a. werden abgetrennt.
Siederohr Noch immer häufig gebrauchte, aber nicht mehr normgerechte Bezeichnung hauptsächlich für nahtlose Rohre, die in ihrer Frühzeit für den Dampfkeßelbau (zum Sieden des Waßers) entwickelt wurden.
Siemens-
Martin-Ofen
(SM-Ofen)
Gas- oder ölbeheizter Herdofen zur Stahlerschmelzung. Wird in der Bundesrepublik Deutschland seit 1983 nicht mehr eingesetzt.
Sigma-Phase Spröde, intermetallische Phase hoher Härte, die entsteht, wenn ein krz und ein kfz Metall zusammentreffen, deren Atomradien mit nur geringer Abweichung (8%) übereinstimmen. Sie bildet sich bevorzugt aus Deltaferrit, da eine ihrer möglichen Zusammensetzungen (24 % Cr, 18 % Mo, 6 % Ni, 52 % Fe) der des Deltaferrits in hochlegiertem Cr-Ni-Stahl gleicht. Bei Temperaturen zwischen 600 und 900°C scheidet sich diese unerwünschte Phase in hochlegierten Stählen aus. Unerwünscht ist sie nicht nur wegen ihrer versprödenden Wirkung, sondern auch wegen ihrer Eigenschaft, der Matrix Chrom zu entziehen. Die Folge davon ist eine drastische Verschlechterung der Korrosionsbeständigkeit. Da die S. oberhalb von 900°C wieder in Lösung geht, kann sie durch eine entsprechende Glühbehandlung wieder entfernt werden.
Silberstahl Blanker, geglühter Werkzeugstahl (Rundstahl) mit geschliffener und polierter (silberähnlich glänzender) Oberfläche, unlegiert, Cr-V-legiert oder W-legiert. Toleranzen nach DIN 175. Früher hauptsächlich für die Spiralbohrer-Fertigung, heute überwiegend für Paßstifte u. ä. im Werkzeug- und Vorrichtungsbau.
Silicium Chemisches Element. Zeichen: Si, Dichte 2,33 g/cm3 (Nichtmetall). Wichtiger Stahlbegleiter und vielseitiges Legierungselement. Es kommt mit der Gangart des Erzes als Quarz (Siliciumdioxid) in den Hochofen. Roheisen enthält Si in Maßengehalten von ca. 0,5 - 1,5%. Die Reaktionsenthalpie der isothermen Siliciumfrischreaktion ist der wesentliche Wärmelieferant beim Frischen. Si begünstigt die Graphitaußcheidung im Roheisen und Gußeisen (graues Roheisen, Grauguß), Im Stahl erhöht es die Zugfestigkeit und die Zunderbeständigkeit im Zusammenwirken mit Al und Cr. Si steigert auch den elektrischen Widerstand (Elektrobleche). Seine große Sauerstoffaffinität macht es zu einem wirksamen Desoxidation.
Siliciumstähle Sammelname für die mit Si legierten Stähle, die einen über den für die Desoxidation hinausgehenden Gehalt von über 0,5 % aufweisen. Hierzu gehören einige Federstähle, die weichmagnetischen Elektrobleche, einige Vergütungs-, Werkzeug-, Ventilstähle und hitzebeständige Stähle.
Sintermetall Pulvermetallurgie
Sintern 1. Kontinuierliches Verfahren zum Stückigmachen von Feinerz auf einem Sinterband.
2. Verfahrenßchritt am Ende der pulvermetallurgischen Herstellung von Hart[metall]legierungen. Das unter hohem Druck zusammengepreßte Metallpulver wird abschließend auf eine Temperatur unterhalb seines Schmelzpunktes erwärmt, "gesintert".
Skin-Effekt Induktionshärten
Slitting-Anlage zu deutsch: Spalt[band]anlage. Damit bezeichnet man eine Längsteilanlage, auf der Breitband der Länge nach in mehrere schmale Streifen zerteilt wird. Es ist eine Verfahrensweise zur Erzeugung von ®Band. Um auf den Herstellungsweg hinzuweisen, spricht man oft von Spaltband. Zur S. gehören Ab- und Aufwickelhaspel, Besäumscheren sowie Rieht- und Streckbiegerichtanlagen. Automatische Sortier- und Verpackungsanlagen bilden den Abschluß der Fertigungßtraße.
Soliduslinie gibt die Temperaturen in Abhängigkeit von der Konzentration der beteiligten Phasen an, bei denen die Erstarrung der Schmelze abgeschloßen ist. (Eisen-Kohlenstoff-Diagramm).
Sollwert 1. Der S. eines Werkstücks wird der Anarbeitungsmaschine durch das CNC-Programm vorgegeben.
2. S. ist der Wert oder das Maß, den z. B. das zu bearbeitende Werkstück erreichen soll. Stimmen Soll- und Istwert überein, wird die Werkstückbearbeitung über die Steuerung der Anarbeitungsmaschine gestoppt.
Sonderdyn-
Matten
sind Zeichnungsmatten speziell für den Einsatz bei erhöhter dynamischer Beanspruchung. Sie sind nur in den Randbereichen verschweißt, in der übrigen Fläche sind die Stäbe nicht durch Schweißpunkte verbunden. So wird die gleiche Dauerschwingfestigkeit wie bei Bewehrung mit Einzelstäben erreicht und trotzdem die Wirtschaftlichkeit der Mattenbewehrung genutzt. S. werden z.B. bei Decken eingesetzt, die regelmäßig mit Staplern befahren werden.
Sondertief-
ziehgüte
Wiederbelebter Begriff für höchste Anforderungen an die Umformbarkeit.
Sorbit früherer Name für feinlamellaren Perlit.
Spaltband Warm- oder kaltgewalztes Breitband (Walzbreite 3 600), das durch Längsteilen auf Slitting-Anlagen in Lieferbreiten < 600 mm geteilt (gespalten) wird. Normbezeichnung nach DIN EN 10079:
Längsgeteiltes Warmbreitband oder Längsgeteiltes Kaltbreitband. Lieferzustand in Rollen (Coils), aber auch abgelängt auf Band in Stäben. Maßtoleranzen: DIN EN 10131 (früher DIN 1541), für nichtrostendes Band DIN 59382. Das Spalten wird auch auf oberflächenveredelte Breitbänder angewendet.
Spalten Längsteilen von Kaltbreitband und Warmbreitband in Streifen kleinerer Breite auf Anlagen mit Kreismeßerscheren, deren Meßer in entsprechendem Abstand auf den beiden Meßerbalken befestigt sind. Anlagen für das S. und Besäumen von Blechen in Dicken von 5 bis 50 mm schneiden nach dem Rollschnittprinzip: Die Bogenschneide des Obermeßers rollt gegen das feststehende Untermeßer ab.
Spaltkorrosion Korrosionsangriff in engen Spalten (z. B. unter Dichtungen, Falzen, Schweißpunkten) oder in Spalten zwischen! einem Metall und einer inerten Phase. Dabei kann es sich z. B. um eine organische Beschichtung handeln.
Spanen Spangebende oder spanabhebende Formgebung. Die Fertigform kommt zustande durch das Abtragen von Spänen mit einem schneidenden Werkzeug. Dazu gehören die Verfahren mit ein- oder mehrschneidigem Werkzeug und geometrisch bestimmter Schneidenform (Sägen, Drehen, Schälen, Fräsen, Hobeln, Räumen, Bohren) sowie die Verfahren mit geometrisch unbestimmter Schneidenform bei gebundenem Schleifmittel (Schleifen, Läppen, Honen, Gleitschleifen); veralteter Begriff: Zerspanen.
Spanende
Formung
Gleichbedeutend mit zahlreichen (noch) üblichen und geläufigen Begriffen wie spangebende oder spanabhebende Formgebung oder Bearbeitung. Sammelbegriff für alle Bearbeitungsverfahren, bei denen die Fertigform des Werkstücks durch das Abnehmen von Spänen (alte Bezeichnung: Zerspanen) mittels ein- oder mehrschneidiger Werkzeuge auf Werkzeugmaschinen oder von Hand erzeugt wird. Dabei können unterschiedliche Maßgenauigkeiten und Oberflächengüten erzielt werden. Verfahren: Spanen. Als Schneidstoffe werden verwendet: Werkzeug- und Schnellarbeitßtähle, Hartmetalle, Oxidkeramik, Diamant. Beim Spanvorgang bewegen sich Werkstück und Werkzeug gegeneinander. Bei dieser Bewegung wird zur Vereinfachung angenommen, daß sich immer das Werkzeug bewegt und das Werkstück stillsteht. Die Werkzeugbewegung erfolgt geradlinig, kreisförmig oder auf einer beliebigen Bahn und setzt sich aus der Schnitt- und der Vorschubbewegung zusammen. Gegensatz: Spanlose Formung.
Spankraft Die Gesamtkraft, die beim Spanvorgang auf einen Schneidkeil wirkt. Sie ist von Bedeutung für Leistung, Einspannung von Werkzeug und Werkstück, Maßhaltigkeit, Oberflächengüte. Die S. kann in ihre Komponenten Schnitt-, Vorschub- und Paßivkraft (Kraft, die das Werkzeug aus dem Werkstoff herausdrückt) zerlegt werden.
Spanlose
Formung
Sammelbezeichnung für die Fertigungsverfahren der Kalt- und Warmformung, bei denen kein Werkstoffverlust eintritt: Urformen (z.B. Gießen, Sintern), Umformen (z. B. Walzen, Schmieden, Preßen, Strangpreßen), Kaltumformung (z.B. Stauchen, Prägen, Ziehen, Walzen, Biegen, Rollen, Bördeln). Gegensatz: Spanende Formung.
Spannbetonteil Betonbauteile werden mittels Spannstahl, der anstelle oder neben einer schlaffen Bewehrung eingebracht wird, in einen Spannungszustand gebracht, der den sonstigen Beanspruchungen entgegenwirkt. Die Zugfestigkeit von Beton beträgt nur etwa 10 % seiner Druckfestigkeit und kann für die Aufnahme von Lastspannungen nicht in Ansatz gebracht werden, weil sie meist durch Eigenspannungen aufgebraucht wird. Deshalb hat der Stahl die Zugspannungen aufzunehmen. Spannstahl, der nach seinem Einbau angespannt, d. h. unter Zugbeanspruchung gesetzt wird, setzt seinerseits den Beton unter Vorspannung, so daß dieser mit seiner Druckfestigkeit stärker an der Aufnahme von Gebrauchslasten beteiligt werden kann. Dies hat erhebliche Einsparungen an Beton und auch Betonstahl zur Folge.
Spannstahl Im Spannbetonbau eingesetzter Stahl. Damit er die mit ihm bewehrten Teile unter Vorspannung setzen kann, muß er erheblich höhere Festigkeiten aufweisen als Betonstahl für schlaffe Bewehrung. Normung: für S. liegen die Entwürfe prEN 10138 Teile 1 bis 5 vor.
Lieferformen:
1. Stabstahl 15 bis 36 mm AE (glatt, gerippt oder mit Gewinderippen) je nach Art der Verankerung mit bearbeiteten Enden (geschält und Gewinde aufgerollt). Die Stähle werden durch Muttern gegen geeignet ausgebildete Ankerplatten vorgespannt und in ihnen verankert.
2. Draht 5 bis 16 mm AE, auch flache oder flachovale Querschnitte (glatt, gerippt oder profiliert).
3. Litzen aus drei bzw. sieben Einzeldrähten. Nenndurchmeßer der Litzen bei Dreidrahtlitze 5,2 bis 7,5 mm, bei Siebendrahtlitze 7 bis 18 mm AE. Stahlsorten mit gestaffelten Streckgrenzen von 835 bis 1570 und entsprechendenden Zugfestigkeiten von 1.030 bis 1.770 N/mm2 (bisherige Sorten: St 835/1030 - St 885/1080 - St 1080/1230 - St 1375/1570 - St 1420/1570 - St 1470/1670 - St 1570/1770.)
Sortenbezeichnungen nach DIN EN10027-1 z. B, Y1770, wobei Y für Spannstahl, die Zahl für die Zugfestigkeit steht. Für vergütete Ausführungen wird das Zusatzsymbol Q, für kaltgezogene Ausführungen das Zusatzsymbol C angehängt (z. B. Y0900Q oder Y1570C).
Spannung ist der Betrag einer Kraft, bezogen auf die Fläche, an der die Kraft angreift. Man kennt mechanische, thermische, elektrische S. Im Stahl entstehen Spannungen vor allem durch ungleichmäßiges Abkühlen nach dem Urformen, Umformen, Glühen, Schweißen oder auch bei der Kaltverformung. Spannungen führen zu Formänderungen (Verzug) oder auch Rißen, die zeitlich verzögert auftreten können. Dem kann man mit Gegenmaßnahmen wie Spannungsarmglühen (Glühen) begegnen.
Spannungs-
Dehnungs-
Diagramm
(s- e-Diagramm)
ist das grundlegende Schaubild, wenn es um die Festigkeitseigenschaften des Werkstoffs Stahl geht. Die für diese außagefähige Kurve erforderlichen Werte werden im Zugversuch ermittelt. Aus dem dort aufgezeichneten Kraft-Weg-Diagramm kann man die Spannung o berechnen, indem man die Prüfkraft auf den Ausgangsquerschnitt der Probe bezieht. Die Dehnung e resultiert aus der Verlängerung der Probe im Verhältnis zur Ausgangslänge. Aus dieser graphischen Auftragung der Spannung über der Dehnung kann man ersehen, ob die jeweilige Stahlsorte eine ausgeprägte, obere (ReH) untere (ReL) Streckgrenze (Re) besitzt, oder ob statt deßen eine technische Dehngrenze (Rp0,2) definiert werden sollte, wann der Werkstoff zu fließen beginnt, wie hoch seine maximale Festigkeit (Zugfestigkeit Rm) ist und wann er bricht. Neben diesen Festigkeitskennwerten liefert das Diagramm auch Größen, die die Verformung der Probe beschreiben. Hierzu zählen die Gleichmaßdehnung Ag (Verlängerung der Probe bei maximaler Prüfkraft in Bezug zur Ausgangsmeßlänge), die Bruchdehnung A (Probenverlängerung beim Bruch zur Ausgangsmeßlänge) sowie die Brucheinschnürung Z (Querschnittsverringerung beim Bruch zu Ausgangsquerschnitt).
Im Unterschied zu diesem Diagramm, in dem alle berechneten Werte immer auf die Ausgangsabmeßungen der Probe bezogen werden, existiert das wahre Spannungs-Dehnungs-Diagramm.
Spannungs-
Dehnungs-
Diagramm,
wahres
Im Gegensatz zum herkömmlichen Spannungs-Dehnungs-Diagramm werden hier alle Größen auf den momentanen kleinsten Querschnitt bezogen. Man spricht dann von der wahren Spannung der wahren Dehnung .Diese Art der Auftragung ist für werkstoffkundliche Betrachtungen beßer geeignet als das herkömmliche Schaubild. In der Umformtechnik wird die wahre Spannung als Fließspannung kf bezeichnet, die wahre Dehnung logarithmiert als Umformgrad benutzt. Die Auftragung von kf = f(Umformgrad) heißt Fließkurve.
Spannungsreihe,
elektrochemische
bringt die Metalle entsprechend ihrem elektrischen Potential - bezogen auf die Standardwaßerstoffelektrode - in eine Reihenfolge. Je edler ein Metall ist (ausgedrückt durch eine positive Spannung), desto korrosionsbeständiger ist es auch. Platin steht mit +1,6 V an der Spitze der Edelmetalle, Magnesium bildet mit -2,4 V das Schlußlicht in dieser Reihe.
Spannungsriße überwiegend bei legierten Stahlsorten auftretende Fehler, die nach dem Abgießen der Rohblöcke durch verhältnismäßig geringe Wärmeleitfähigkeit entstehen. Ein schnelles Schrumpfen der Außenhaut durch rasche Abkühlung bei noch heißem Kern führt zu Rißen, die in das Walzgut eingehen und Längsriße verursachen.
Spannungsriß-
korrosion
ist die Folge eines chemischen und eines mechanischen Angriffs. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine von außen angelegte oder um eine innere Zugspannung handelt. Bei niedriglegierten Stählen können Alkalilauge, Nitrate, Ammoniumsalze schwacher Säuren oder Alkalihydroxidlösungen interkristalline Spannungsrißkorrosion auslösen. Bei hochlegierten, besonders bei austenitischen Sorten, führen dagegen Lösungen mit Chloridionen und Laugen bei erhöhter Temperatur zu transkristalliner Spannungsrißkorrosion. Kaltverformung erhöht die Anfälligkeit. Eine Besonderheit in diesem Zusammenhang ist die waßerstoffinduzierte Spannungsrißkorrosion, die sowohl bei un- als auch bei hochlegierten Stählen auftreten kann. Atomarer Waßerstoff reichert sich in Gefügebereichen an, die unter Spannung stehen, setzt die Trennbruchfestigkeit herab und wirkt so versprödend.
Speckschicht Blasenkranz
Spektralanalyse Verfahren zum Nachweis chemischer Elemente in Stählen (qualitative S.) und zur Bestimmung ihrer Maßengehalte (quantitative S.). Jedes Element sendet im angeregten Zustand eine Strahlung bestimmter Wellenlänge aus. Ein Stoff beliebiger Zusammensetzung sendet eine Summenstrahlung entsprechend seinen Bestandteilen aus. Mit Prisma oder Gitter lenkt man aus diesem Bündel Einzelstrahlen bestimmter Wellenlänge ab. Nebeneinander auf einen Schirm projiziert, werden sie nach Lage (Ablenkungswinkel) und Intensität erfaßt. Die Lage kennzeichnet das Element, die Intensität den Maßengehalt. Beim Spektroskop geschieht die Auswertung durch den Beobachter, beim Spektrometer durch Fotozellen und elektronische Auswertung. Die Anregung besorgt ein Lichtbogen oder eine Funkenstrecke.
Spektrum Im engeren Sinne das Lichtband, das entsteht, wenn weißes Licht (Sonnenlicht) von einem Prisma in seine einzelnen Wellenlängenbereiche zerlegt wird. Es zeigen sich dann die einzelnen Regenbogenfarben in kontinuierlichen übergängen von den längsten Wellenlängen (rot) über gelb, grün, blau bis violett (kürzeste Wellenlängen). Im langwelligen Gebiet schließt sich an rot das Infrarot, im kurzwelligen Gebiet an violett das Ultraviolett an; diese beiden Bereiche sind unsichtbar. Das Infrarot kann durch seine Wärmewirkung, das Ultraviolett fotografisch nachgewiesen werden. Einfarbiges Licht (Gasflamme, leuchtendes Gas bei der Gasentladung) zeigt kein kontinuierliches Spektrum, sondern nur bestimmte leuchtende Linien innerhalb des Spektralbereiches.
Im weiteren Sinne ist das S. eine Darstellung der Energieverteilung einer Strahlung. Das Spektrum der elektromagnetischen Wellen umfaßt den Bereich von den längsten Funkwellen bis zu den Gammastrahlen. Entsprechend haben auch andere Strahlengemische wie Röntgenstrahlen, Gammastrahlen oder der Schall ihre Spektren.
Spezialprofil Sammelbegriff für alle Profilarten und -formen, die nicht genormt, sondern Sonderanfertigungen sind. Dies sind vielfältige Formen in allen denkbaren Sorten, die vor allem in der industriellen Maßen- oder Serienfertigung bei einem Mindestaufwand an Materialkosten die zweckmäßigste Formgebung ermöglichen. Den vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten entsprechend ist die Zahl der lieferbaren Spezialprofile außerordentlich groß. Man unterscheidet:
1. warmgewalzte, stranggepreßte oder blankgezogene Spezialprofile, die in den einzelnen Querschnittsarten und -formen unterschiedliche Wanddicken aufweisen können;
2. aus Bandstahl kaltprofilierte Spezialprofile mit gleichmäßiger Wanddicke.Kaltprofile;
3. aus Blech durch Abkanten dargestellte Spezialprofile in meist kleinen Losen.
Spezifische
Schnittkraft (kc)
Die spezifische Schnittkraft ist die Kraft, die zum Spanen eines Werkstoffs mit einem Spanungsquerschnitt von l mm2 erforderlich ist. Sie ist von der Zerspanbarkeit des Werkstoffes, der Spanungsdicke, der Schnittgeschwindigkeit sowie der Schneidengeometrie des Werkzeuges abhängig. Als Werkstoffkonstante kann sie den einschlägigen Tabellen entnommen werden. Beispiele: E295 (St 50-2): kc = 1.500 N/mm2, C60: kc = 1.690 N/mm2, X210Q-12: kc = 1.720 N/mm2.
Spielpaßung Bei einer Spielpaßung entsteht beim Fügen von Bohrung und Welle immer Spiel. Das Mindestmaß der Bohrung ist größer oder gleich dem Höchstmaß der Welle.
Spiralbohrer Bohrwerkzeuge
Spiralnahtrohr Handelsübliche, aber technisch unrichtige Bezeichnung für ein Rohr aus Warmbreitband oder Blech mit Schraubenliniennaht (auch noch als Wendelnaht bezeichnet). Rohrherstellung (geschweißte Rohre).
Spiralrippenrohr Mit hochgestelltem Bandstahl spiralförmig umwundenes Rohr für Heizung, Kühlung und Apparatebau. Durch die Berippung werden die Oberfläche vergrößert und die Wärmeabgabe erleichtert.
Spitzenloses
Schleifen
In der Maßenfertigung blanker Stäbe, Wellen und Bolzen angewandtes Verfahren, bei dem das Werkstück ohne Einspannung vor der Schleifscheibe auf einer Stützleiste liegt und von der Reglerscheibe angedrückt, gedreht und axial vorgeschoben wird. (Spitzenloses Durchlaufschleifen)
Sprengplattieren Sprengschweißen, Plattieren
Spreng-
schweißen
Großflächiges Kaltpreßschweißverfahren zur Verbindung von Werkstoffpaarungen, die sich für das Walzplattieren nicht eignen, wie z. B. Titan und Stahl oder Aluminium und Stahl. Es können fast alle Metalle und Legierungen, die mehr als 5 % Dehnung aufweisen, gefügt werden. Die Dicke der Plattierung kann zwischen 0,1 und 30 mm liegen. Das Plattierungshalbzeug wird wie ein leicht angehobener Buchdeckel auf den Grundwerkstoff gelegt und mit einer Sprengstoff-Folie bedeckt. Gezündet schlägt der "Deckel" zu, und die Verschweißung geht am Buchrücken beginnend - als Wanderwelle über die Fläche (Plattieren). Die Detonationsgeschwindigkeit beträgt 1.200 - 7.000 m/s. Das Auflageblech trifft mit einer Geschwindigkeit von 100 -1.000 m/s auf das Grundblech auf. Dabei entstehen Drücke zwischen 10 - 100 kbar. Beim Verbinden mit dem Grundblech entsteht eine wellenförmige Bindezone.
Spritzen Thermisches Spritzen
Sprödbruch nennt man einen Bruch ohne makroskopisch erkennbare Verformung. Die Sprödbruchneigung hängt von der Temperatur ab und ist nicht bei allen Stahlsorten gleich groß. Man ermittelt sie im Kerbschlagversuch oder mit einer der verschiedenen Schweißsicherheitsprüfungen.
Sprödigkeit Mangelndes bzw. plastisches Verformungsvermögen, das entweder zur Eigenart des Werkstoffes gehört (sprödhartes Gefüge) oder als Folge von Behandlungsfehlern auftritt (fehlerhafte Wärmebehandlung, übermäßige Kaltverfestigung, Außcheidungsvorgänge im Gefüge).
Spülgas-
behandlung
Bei der Entgasung von Stahlschmelzen wird Inertgas durch Bodendüsen in die Schmelze geleitet. Es bildet sich ein aufsteigender Blasenschwarm. Der Partialdruckunterschied zwischen der Schmelze und diesen Blasen begünstigt die Entgasungsreaktionen. Aufsteigende Blasen verbeßern darüber hinaus die Abscheidung suspendierter Oxideinschlüße und sorgen somit für einen höheren Reinheitsgrad. Spülgasbehandlungen werden meist in Kombination mit Vakuumverfahren angewendet.
Spundwandprofile Durch Warmwalzen oder Kaltprofilieren erzeugtes Profil unterschiedlicher Formen, das bisher zu den Sonderprofilen gehörte, nun aber durch Europäische Norm-Entwürfe EN 10248 für warmgewalzte und 10249 für kaltprofilierte Spundwandprofile standardisiert wird. Jedes S. besitzt an den Längskanten besonders ausgebildete Randleisten (Schlößer), die durch überlappen oder Verhaken miteinander zu dichten Wänden verspundet (spunden = verschließen) werden können, um im Tief- und Waßerbau Waßer gegen Erdreich zu dämmen bzw. vorübergehend oder dauernd gegeneinander abzuschirmen.
Spurrillenschiene Schienenprofil Gleisoberbauerzeugniße im Gleisoberbau zum Anschrauben an Vignolschienen, die dadurch wie Rillenschienen verwendet werden können (z.B. an fahrbahngleichen Straßenübergängen).
Spurstange Aus Flachstahl 70 x 10 mm gefertigte Verbindung zwischen zwei Schienen eines Rillenschienen-Gleises (Gleisoberbauerzeugniße). Es wird benötigt, weil Rillenschienen (hauptsächlich bei Straßenbahnen) keinen Schwellenunterbau haben, sondern eingepflastert werden.
Stabilglühen erfolgt an stabilisierten austenitischen Stählen nach dem Schweißen. Es dient dazu, die Korrosionsbeständigkeit des Werkstoffs in den Bereichen, die eine Wärmebeeinflußung erfahren haben, wiederherzustellen.
Stabilisierte
Stähle
Korrosionsbeständige Stähle, deren Neigung zum Kornzerfall (interkristalline Korrosion) infolge Schweißen oder anderer (Betriebs-)Temperatur-Einflüße durch Zulegieren von Titan, Tantal oder Niob beseitigt wurde. Die stabilisierende Wirkung dieser Elemente beruht auf ihrer Neigung, mit Kohlenstoff Carbide zu bilden. So wird einer Chromverarmung der Matrix durch Chromcarbidbildung entgegengewirkt. Chrom erfüllt weiterhin die Korrosionßchutzfunktion. Eine beßere Methode zur Verhinderung einer Chromverarmung liegt in der Absenkung des Kohlenstoffgehaltes, ELC-/ULC-Stähle.
Stabstahl Handelsüblicher Begriff für sämtliche Erzeugniße aus allen Stahlsorten in geraden Stäben, deren Querschnitt über die ganze Länge gleichbleibend ist. übliche Unterscheidung entsprechend der Herstellungsart nach gewalztem, geschmiedetem und blankem S. Nach DIN EN 10079 unterscheidet man:
1.:Warmgeformte Stäbe; und zwar
1.1:Gewalzte Vollstäbe
1.1.1:Rundstäbe (ab 8 mm Durchmeßer, < 8 mm ist Draht)
1.1.2:Vierkant- (8 mm), Sechskant- und Achtkantstäbe (13 mm SW)
1.1.3:Flachstäbe (im allgemeinen Dicke 5 mm, Breite 150 mm)
1.1.4:Spezialstäbe (vielerlei Sonderprofile wie Trapez-, Dreieck-, Halbrund- u.a.)
1.2:Geschmiedete Stäbe
1.3:Hohlbohrstäbe (zur Herstellung von Bohrern)
2:Blankstahl; und zwar
2.1:Gezogener Blankstahl
2.2:Geschälter Blankstahl
2.3:Geschliffener Blankstahl
über Einzelheiten informieren die entsprechenden Stichwörter.
Nach DIN EN 10079 gehören die "kleinen" Winkel-, T- u. a. Profile, die traditionell zum "Stabstahl" gerechnet wurden, nun zu den warmgewalzten Profilen; unter: "Andere Profile".
Stabstahl-
Unterlängen
Beim Schneiden auf Bestellänge im Werk anfallende Reststücke, die deklaßiert (deklaßiertes Material) als S. in ungleichen Längen von etwa 1 bis unter 3 m abgegeben werden. Auch als Stabstahl-Enden am Markt.
Stabziehen Stangenziehen
Stahl Alle ohne Nachbehandlung schmiedbaren Eisenwerkstoffe mit weniger als 2 % Kohlenstoff bezeichnet man als Stahl. Je nach ihrem Gehalt an weiteren Legierungselementen unterscheidet man unlegierten und legierten Stahl. Weitere Unterteilungen bzw. Angaben über den Maßengehalt an Legierungselementen finden sich in DIN EN 10 020, DIN EN 10 027-2, Stahl-Eisen-Liste.
Stahlbau Der S. läßt sich in die Stahlbrücken-, Stahlhoch-, Stahlwaßer- und Stahlmaschinenbau sowie Seilnetzkonstruktionen einteilen. Der besondere Vorzug von Stahlbauten ist ihr Aufbau aus den einfachen Grundelementen Träger, Stützen, Rahmen, Verbindungs- und Außteifungselemente. Die Transportmöglichkeit auf Straße, Schiene oder Waßerweg bestimmen den Grad der Vorfertigung in der Werkstatt bzw. die Größe der Einzelteile.
Stahlbrückenbau: Vorteilhaft ist die erzielbare Spannweite, die mit dem Werkstoff Stahl erreicht werden kann.
Stahlhochbau: wie Keßelgerüste (tragen die Dampferzeuger eines Kraftwerks), Hochregallager, Hallen und Stahlskelettbau (mehrgeschoßige Bauwerke, deren Stahlgerippe alle auf das Bauwerk wirkende Kräfte übernimmt und an die Fundamente ableitet) solche Bauten können aufgrund von Stahlkonstruktionen große Spannweiten besitzen.
Stahlwaßerbauten: wie beispielsweise Schleusenverschlüße, Stauwehre, Sturmflutsperrwerke sowie Schiffshebeanlagen und Bohrinseln.
Stahlmaschinenbau: wie Förderanlagen, Krane, Bagger.
Seilnetzkonstruktionen: z.B. das Olympia-Dach in München.
Es gibt keine kostengünstigere Bauweise, um große Spannweiten zu überbrücken, als den Stahlbau.
Stahlbauhohlprofil Handelsüblicher Sammelbegriff (Normbegriff ist "Hohlprofil") für nahtloses oder geschweißtes Rohr aus Baustahl bzw. höherfestem oder hochfestem Feinkornbaustahl mit kreisförmigem, quadratischem oder rechteckigem Querschnitt, das z. B. im Stahl-, Fahrzeug- und Kranbau verwendet wird. Ausführung für quadratische und rechteckige Profile: warmgefertigt nach DIN 59410, kaltgefertigt nach DIN 59411. Beachtung der Stahlbaunormen DIN 18800 sowie 18801 und 18808 ist erforderlich. Diese sind z. Zt. im Umbruch und werden durch Europäische Normen bzw. Eurocodes ersetzt.
Stahlbeton Verbundwerkstoff aus Beton und Stahl. Beton weist hohe Druckfestigkeit auf, aber nur geringe Zugfestigkeit. Stahl ist zur Aufnahme von Zugbelastungen besonders geeignet. Im Stahlbeton werden diese Eigenschaften vereinigt, vorausgesetzt, daß beide Werkstoffe eine Stoff- und formschlüßige Verbindung eingehen. Diese wird durch Verdichten des Betons erreicht, so daß dieser am Stahl haftet. Dieser Haftverbund wird durch Profilierung der Stahloberfläche (Betonrippenstahl) noch verbeßert. Die Kombination der beiden Stoffe funktioniert deshalb, weil ihr Dehnungs- und Schrumpfungsverhalten bei Termperaturschwankungen fast gleich ist. Die Grundlage für die Entwicklung des Stahlbetonbaues schuf der französische Gärtner Joseph Monier (Moniereisen).
Stahlcord Für die Einlage in Gummigurten, Förderbändern, Kfz-Gürtelreifen u. a. entwickelte Seilkonstruktionen von vielfältiger und sehr spezieller Geometrie. Es handelt sich um Drahtbündel aus verseilten hochfesten Feindrähten aus Kohlenstoffstahl, die zur beßeren Gummihaftung vermeßingt oder verzinkt sind.
Stahl-Eisen-
Lieferbedingungen
Vom Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh) herausgegebene, normenartige technische Lieferbedingungen für verschiedene Stahlgruppen.
Stahl-Eisen-Liste Register europäischer Stähle mit insgesamt 1. 908 Stahlsorten. Ein Kapitel betrifft alle von europäischen Stahlherstellern produzierten Werkstoffe der Hauptgruppe 2. Enthält außerdem Auskünfte über Liefermöglichkeiten der verschiedenen Stähle und Erzeugnisformen. Herausgegeben vom Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh).
Stahl-Eisen-
Prüfblätter
Vom Verein Deutscher Eisenhüttenleute, (VDEh) herausgegebene Richtlinien zur Durchführung von Prüfungen bestimmter Werkstoffeigenschaften an Stählen.
Stahl-Eisen-
Werkstoffblätter
Vom Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh) herausgegebene Richtlinien für verschiedene Stahlwerkstoffe (die nicht oder noch nicht genormt sind) - in Anlehnung an die Regeln des DIN. Beinhalten Kenntniße und Erfahrungen der Stahlproduzenten hinsichtlich der Gebrauchseigenschaften genauso wie die Anforderungen der Stahlverwender. Sie enthalten Richtanalysen, Wärmebehandlungs- sowie Bearbeitungsvorschriften und dergleichen.
Stahlguß Kennbuchstabe G. Stahlteil, das seine endgültige Form durch Gießen in eine Form erhält. Es handelt sich meist um hoch beanspruchte Werkstücke mit komplizierter Geometrie, die sich weder im Walzverfahren, noch durch Schmieden oder Schweißen herstellen laßen; in Stückgewichten von einigen g bis über 1001. S. muß zur Kornfeinung geglüht werden. Je nach chemischer Zusammensetzung unterscheidet man unlegierten, warmfesten und nichtrostenden Stahlguß.
Stahl-
herstellungs-
verfahren
Die klaßische Route zur Stahlherstellung ist die Hochofen-Blaßtahlverfahren-Kombination. Hier erfolgt die Stahlerzeugung über den "Umweg" der flüßigen Roheisen-Stufe. Als Reduktionsmittel wird teurer Koks benötigt. Das im Hochofen erschmolzene flüßige Roheisen wird im Blaßtahlkonverter zu Rohstahl gefrischt. Auch Schrott kann bis zu einem bestimmten Grad zugesetzt werden. Der Sauerstoff wird bei den modernen Verfahren wahlweise von oben auf das Bad (Aufblasen) oder von unten durch den Konverterboden in die Schmelze geblasen (Bodenblasen). Im Gegensatz zum Durchblasen (gleichzeitiges Auf- und Bodenblasen) spricht man vom kombinierten Blasen dann, wenn zusätzlich zum Sauerstoff auch Inertgas (meistens Argon) durch den Konverterboden eingeleitet wird. Hierdurch wird das Bad gerührt; die verbeßerte Durchmischung führt über einen intensiveren Stofftransport zu einer Homogenisierung der Schmelze und damit zu einem qualitativ gleichmäßigen Produkt. Die Legierungsfeineinstellung bzw. Entgasung der Schmelzen erfolgt in der Pfannen- oder Sekundärmetallurgie.
Die Verfahren der Direktreduktion kommen ohne die Flüßigphase Roheisen aus. Sie erzeugen ein festes Produkt (Eisenschwamm, DRI), das im Elektrolichtbogenofen weiterverarbeitet wird.
Verfahren der Schmelzreduktion verzichten -genau wie die Direktreduktionsverfahren - auf Koks. Sie setzen Kohle als Reduktionsmittel ein. Die Erzeugung von Langprodukten im Elektrostahlwerk erfreut sich zunehmender Bedeutung. Der Elektrolichtbogenofen eignet sich zum Einschmelzen von Schrott, Eisenschwamm oder DRI. Ob Gleichstrom- oder Wechselstrom-Speisung, konventionelle drei Deckelelektroden, eine Elektrode, Boden- oder geneigte Seitenelektrode: Moderne Schmelzaggregate besitzen einen hohen Wirkungsgrad.
Daneben laßen sich kleine Mengen hochlegierter Stähle in induktiv beheizten Tiegelöfen erzeugen.
Stahlkies Strahlmittel
Stahl-Leichtprofile Nicht genormte, aus Bandstahl kaltprofilierte, hauptsächlich für den Fahrzeugbau bestimmte Spezialprofile wie Rahmenprofile, Bordwand-U-Profile, Kipperprofile, Tropfleistenprofile, Scheuerleistenprofile, Bodenrahmenprofile.
Stahlleitungsrohr Nahtloses oder geschweißtes Stahlrohr für Versorgungsleitungen für Waßer (DIN 2460) oder Gas (DIN 2470). Die Rohre werden im allgemeinen mit einem besonderen Korrosionßchutz geliefert. Rohre für Waßerleitungen werden innen einfach bituminiert oder mit Bitumen oder Zementmörtel ausgeschleudert, Rohre für Gasleitungen bleiben innen roh oder werden innen leicht geölt bzw. hauchdünn bituminiert. Die Außenisolierung besteht entweder aus einem Bitumenanstrich mit anschließender Umwicklung mit Glasfaserband, das mit Bitumen getränkt wurde, oder aus einer Polyethylenisolierung. Die Enden der Stahlleitungsrohre sind entweder glatt für Stumpfschweißung oder für die Verbindung aufgeweitet - als Einsteckschweißmuffe, Stemmuffe, Schraubmuffe oder ähnliches. Für die Verlegung werden Formstücke geliefert, mit denen Abzweige, Krümmungen und Reduzierungen hergestellt werden können.
Stahlliste Vordruck zum Bestellen von bearbeitetem Betonstahl, deßen Positionen aus den Bewehrungsplänen herausgezogen werden.
Stahlmuffenrohr Alte Bezeichnung für nahtloses oder geschweißtes Leitungsrohr für Waßer und Gas.
Stahlpanzerrohr Innen und außen lackiertes Installationsrohr nach DIN 49020 in 3-m-Längen für die Elektroinstallation.
Stahlrohr Sammelbegriff für nahtloses und geschweißtes, warmgewalztes, warmgezogenes oder kaltnachgezogenes Rohr meist kreisförmigen, aber auch jeden anderen Querschnitts (z.B.Profilrohr) und aller Durchmeßer; Rohrluppen für Präzisionßtahlrohr; ferner radialgewalzte Hohlkörper, wenn sie als Turbinenleitungsrohr Verwendung finden; aus Blöcken warmgepreßte Hohlkörper, z.B. Flaschen, Behälter u. a..
Stahlschwelle Nicht genormtes Gleisoberbauerzeugnis, das als Unterlage für Gleise dient. Man unterscheidet im schweren Oberbau: Mittel-, Breit-, Weichenschwelle, im leichten Oberbau: Rillen- und Dachschwelle.
Stahlsorte Die S. wird durch den Kurznamen oder die Werkstoffnummer eindeutig bezeichnet. Jede S. unterscheidet sich von einer anderen durch mindestens ein kennzeichnendes Merkmal, sei es in der chemischen Zusammensetzung oder durch technologische Modifikation. Früher übliche Benennungen wie Marke, Güte oder Qualität sind mehrdeutig und sachlich falsch.
Stahl-Trapezblech Profiliertes Blech für Dach- und Wandkonstruktionen sowie -Verkleidungen aus kontinuierlich feuerverzinktem oder aluminiertem Stahlblech mit Beschichtung aus PE, PVF oder Plastisol in zahlreichen Farbvarianten. Für Dachkonstruktionen in mind. 0,63 mm Dicke bis zu 1,25 mm, für Wandkonstruktionen ab 0,63 mm Dicke; unterschiedliche Breiten und Längen; nicht genormt. Hohe Steifigkeit durch Trapezprofilierung in jeweils mehreren Trapezhöhen, -kopfbreiten, -tiefen und -abstand.
Stahlwelle Im weiteren Sinn jeder Rundstab, im engeren Sinn ein blankgeschälter oder gedrehter, sauber gerichteter und polierter Rundstab mit möglichst enger Toleranz und sauber abgestochenen Enden. Blanke Stahlwelle (genormt nach DIN 669).
Standzeit Zur Kennzeichnung der Spanbarkeit eines Werkstückstoffes hat die S. des Werkzeugs die größte Bedeutung. Die S. ist die Zeit in Minuten, während der ein Werkzeug - vom Anschnitt bis zur Unbrauchbarkeit - aufgrund eines vorgegebenen Standzeitkriteriums (Standzeitverhalten) unter gegebenen Spanungsbedingungen Spanarbeit leistet.
Standzeitverhalten Kriterium für die Spanbarkeit eines Werkstoffs. Es läßt sich durch das Verhältnis von der Standzeit eines Werkzeuges bei einem bestimmten Arbeitsvorgang zur Anzahl der gefertigten Teile ausdrücken.
Stangenziehen Verfahren zur Herstellung von Blankstahl und Präzisionßtahlrohren auf Ziehbänken, das Stäbe hoher Maßgenauigkeit und Oberflächengüte liefert. Es kann aber auch Profile erzeugen, die durch andere Verfahren nicht oder nur unwirtschaftlich zu fertigen sind. Als Vormaterial dienen gewalzte oder gepreßte Stäbe.
Stanzbleche überholte und ungenaue Bezeichnung für Feinblech aus weichem Stahl für leichte Umformung. Der Begriff Stanzen, der meist ein spanloses Trennen meint, ist schon ungenau.
Stanzen Umformen eines Bleches zwischen Ober- und Unterstempel einer Preße, das bei der Blechbearbeitung zusammen mit dem Schneiden durch Einsatz kombinierter Werkzeuge in einem Arbeitsgang (Hub) erfolgt. Die Werkzeuge bestehen aus einem Ober- und Unterteil, die durch eine geradlinige Maschinenbewegung aufeinander zu bewegt werden. Dabei wird jede Parzelle durch entsprechend geformte Werkzeugteile in die jeweils für das Stanzteil erforderliche Endform gebracht. S. ist ein Sammelbegriff für alle Vorgänge und Erforderniße zur Fertigung von Stanzteilen. DIN 9870: Begriffe der Stanztechnik.
Stanzteil Stanzteile sind Werkstücke, die dadurch gekennzeichnet sind, daß zu ihrer Herstellung jeder formgebende Fertigungsablauf des Stanzens, Umformens oder Fügens durch zweiteilige formgebundene Werkzeuge in einem Hub durchgeführt wird.
Stapelfaktor Im Dynamo- und Transformatorenbau angewendeter Richtwert. Bei Elektro-Blechen ist von Bedeutung, wie dicht die einzelnen Blechteile im Dynamo oder Transformator übereinander gelegt (gestapelt) werden können. Der S. gibt an, wieviel Prozent des theoretisch zur Verfügung stehenden Raumes tatsächlich von der Maße der Bleche ausgefüllt werden. Für Elektro-Bleche nach DIN 46400 liegt der S. nach Tab. 1 zwischen 0,95 und 0,97.
Stauchen Fertigungsverfahren der Gruppe Druckumformen, DIN 8583, zur Formgebung, Qualitätsverbeßerung oder -prüfung (Druckversuch). Das Teil wird auf Preßen kalt oder warm in Längsrichtung zusammengedrückt. Arbeitsbeispiele: S. von zylindrischen Blöcken zu breiten Scheiben; Anstauchen von Köpfen und Kröpfungen an Stangenmaterial bei der Fertigung von Schrauben, Nieten und Nägeln.
Steckelwalzwerk Fertigstufe einer halbkontinuierlichen Warmbreitbandstraße. Es besteht aus einem Umkehrgerüst, das zwischen zwei Haspelöfen (Bandhas|pel in Wärmeöfen) steht. Von der Vorstraße kommt das glühende Vorband in haspelfähiger Dicke, wird von den Haspeln übernommen und läuft nun so oft durch das Umkehrgerüst, bis es die gewünschte Abmeßung besitzt.
Steilabfall Kerbschlagarbeit
Stellite Nickelbasislegierung
Steuerung Steuerungen sind ein Teil von CNC-Anarbeitungsmaschinen. Zu ihnen gehört das komplette Steuergerät - mit Dateneingabe, Datenverarbeitung und Datenausgabe- Mit Hilfe der S. werden die Achsbewegungen sowie Schaltbefehle an die Maschine weitergegeben bzw. Weg- und Schaltinformationen an die S. zurückgegeben. Zur Aufgabe der S. gehören weiterhin die Verarbeitungen der Geometriedaten zu Verfahrwegen, der Soll-Ist-Wert-Vergleich zur Lageregelung, die Geschwindigkeitsregelung der Vorschubmotoren, die Drehzahlregelung und die Kommunikationßteuerung aller eingeschloßenen Einheiten.
Stich Durchgang des Walzgutes durch den Walzspalt.
Sticking sind unerwünschte Anbackerscheinungen, die ein Problem bei der Direktreduktion darstellen können. Bei zu hohem Anteil an Stäuben oder Feinerz setzt sich der Querschnitt des Reduktionsgefäßes zu. Das stört die Durchgasung und verschlechtert die Reduktion.
Stickstoff Chemisches Element, Zeichen: N, Nichtmetall. Die geringe Löslichkeit des Ferrits für Stickstoff nimmt mit der Temperatur ab, damit wird der Stahl aushärtbar bzw. alterungsanfällig. Problematisch ist die auf Stickstoff zurückzuführende Reckalterung, der Stahl versprödet. Auch die Blausprödigkeit wird durch Stickstoff verursacht. Die Wirkung von Stickstoff als Austenitbildner wird bei austenitischen korrosionsbeständigen Stählen ausgenutzt. Auf diese Weise wird bei dauerfestem Stahl die Warmfestigkeit erhöht. Der härtesteigernde Effekt von Stickstoff kommt bei den HNS-Stählen zum Tragen.
Stift Stifte sichern als Verbindungselement eine bestimmte Lage aneinander liegender Teile. Bei Schraubverbindungen nehmen sie zusätzlich die Scherkräfte auf, da Schrauben (ausgenommen Paßschrauben) nicht auf Abscherung beansprucht werden dürfen. Stifte mit DIN-EN-Hauptnummern werden mit ISO-Nummern bezeichnet. ISO-Nummer = DIN EN minus 20.000: Beispiel: Zylinderstift: DIN EN 22338 minus 20.000 = ISO 2338. Verbindungselemente sind in folgenden Ausführungen nach DIN EN genormt: Kegelstifte (DIN EN 22 339); Zylinderstifte (DIN EN 22 338, 28 734); Kerbstifte, Kerbnägel (DIN EN 28 740 -28 747); Bolzen (DIN EN 22 340 und 22 341); Spannstifte (DIN EN 28752).
Stirnabschreck-
versuch
nach Jominy
Der Stirnabschreckversuch nach W. E. Jominy (DIN 50191) gibt Aufschluß über die Härtbarkeit eines Werkstoffs. Ein Probestab wird auf Austenitisierungstemperatur erwärmt. Eine der Stirnflächen wird mit einem Waßerstrahl abgeschreckt. Die Probe wird von der abgeschreckten Stirnfläche ausgehend in einer bestimmten Bahn angeschliffen. Entlang dieser Bahn wird der Härteverlauf ermittelt. Jominy-Probe.
Stoffschluß-
verbindung
Sie überträgt Kräfte, indem Welle und Nabe miteinander verschweißt, verlötet oder verklebt werden. Sie ist meist nicht mehr lösbar. Kraftschluß-, Formschluß-Verbindung.
Stopfenwalzwerk Zweite Fertigungßtufe für nahtlose Rohre nach dem Kegelwalz-Stopfenwalz-Verfahren. Die glühende Rohrluppe wird von den Kaliberwalzen auf einen zylindrischen Stopfen geschoben, den eine Dornstange in das Walzkaliber hält. Der verbleibende Ringspalt bestimmt die Wanddicke. Reicht ein Durchgang (Stich) nicht aus, dann wird der Vorgang mit einem größeren Stopfen oder einem kleineren Kaliber wiederholt. Rohrherstellung.
Stoßbank-
verfahren
Rohrherstellung
Stoßen Hobeln
Stoßofen Vorrichtung zum Erwärmen von Halbzeug auf Walzhitze. Das Material liegt berührungsdicht auf dem Herd. Mit jedem Neuzugang stößt die Fördereinrichtung den Ofeninhalt um einen Schritt weiter. (Wärmofen)
Stoßplatte Der Schienenbefestigung auf Holzschwellen dienendes Stahlprofil (= doppelte Unterlagsplatte). Wird nur noch selten genommen, weil der Schienenstrang meist endlos verschweißt wird.
Strahlen Oberflächenbehandlung (Entzundern, Entrosten, Verfestigen, Glätten, Aufrauhen) durch Aufschleudern oder Aufblasen eines Strahlmittels. Beim Preßluftstrahlen wird das Strahlmittel aus einer schwenkbaren Düse auf die Oberfläche geblasen, beim Schleuderstrahlen von ortsfesten, rotierenden Schaufelrädern aufgeworfen. Schleudern ist wirtschaftlicher als Blasen. Das S. wird in zunehmendem Maße beim Entzundern von Blech, Band, Stabstahl und Draht eingesetzt, weil dabei keine Entsorgung, wie bei der Säurebeize, erforderlich ist. Unterscheide: S. als Oberflächenbehandlung durch aufprallende Festkörper und "Durchstrahlen" von Werkstücken mit kurzwelliger Strahlung (Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung).
Strahlmittel Der Oberflächenbehandlung dienende Mittel. Bei den mineralischen Strahlmitteln wird Quarzsand - der Silikosegefahr wegen heute durch Schlackensand ersetzt. In sehr viel größerem Maße verwendet man metallische S.: Hartgußschrot und -kies, Tempergußschrot und -kies, Stahlschrot und -kies. Stahldrahtkorn und Blechkorn. Schrot hat Kugelform und ist durch Abschrecken eines Gießstrahles entstanden. Kies sind Splitter aus gebrochenem Schrot; Drahtkorn sind Drahtabschnitte. Die Hartguß-S. werden oft fälschlich als Stahlsand bezeichnet.
Stranggießen (Halb)kontinuierliches Urformverfahren. Der flüßige Stahl gelangt von einem Gießverteiler (Tündish) in die gekühlte Kupferkokille, die auch die Abmeßungen des erstarrenden Stranges bestimmt. Den Gießbeginn leitet ein "Kaltstrang" ein, der den Kokillenausgang so lange abschließt, bis die Strangschale gebildet ist. Aus der Kokille, die durch oszillierende Hubbewegungen ein Anhaften des Stranges an ihren Wänden verhindert, tritt der Strang mit der gerade erstarrten Haut aus. Führungsrollen sorgen sowohl für seinen Weitertransport als auch für eine Abstützung. Noch mit flüßigem Kern tritt er in die Sekundärkühlstufe ein, wo er - zwischen Rollen geführt - völlig erstarrt. Dort wird er bei den am meisten verwendeten Bogenanlagen aus der Lotrechten in die Waagerechte umgelenkt. Die Kokille kann die Krümmung durch gebogene Wände bereits einleiten. Kreisbogenanlagen haben eine günstigere Bauhöhe als die ursprünglichen Senkrechtanlagen. In Horizontalstranggießanlagen wird der Strang schrittweise aus einer waagerecht liegenden Kokille gezogen. Der auslaufende Strang wird durch Schneidbrenner abgelängt. Das Strangformat bestimmt die Zahl der Stränge: Knüppel-Anlagen haben bis zu acht Stränge, Brammen gießt man mit einem oder zwei Strängen.
Strangguß Durch Stranggießen urgeformtes Produkt.
Strauß-Test Zur Bestimmung der Anfälligkeit nichtrostender Stähle gegen interkristalline Korrosion angewendetes Prüfverfahren (DIN 50 914, Korrosionsprüfung).
Streck-
biegerichten
Verfahren zum Richten von Stahlband, das mit starkem Zug über kleinkalibrige Rieht- und Biegerollen gezogen wird, die eine stumpfwinklige Umlenkung erzwingen (Prinzip: Glätten eines Papierbogens durch Ziehen über eine Tischkante). Vor und hinter den Richtrollen wird das Band über große Rollen geschlungen, welche die Zugspannung erzeugen. Diese Methode ermöglicht größere Arbeitsgeschwindigkeiten als die Anlagen mit Biegerichtrollen.
Strangpreßen Warmumformverfahren, das aus vollen oder vorgelochten Stahlblöcken Profile oder Rohre preßt. Der glühende Block wird in einen Druckzylinder geschoben und vom Preßenstempel durch die Matrizenöffnung gedrückt. Hohlprofile erzeugt man mit einem Domeinsatz in der Matrizenöffnung. Zur Schmierung der Matrize werden Glaspulver, Graphit und Sonderschmiermittel verwendet. Zum Verpreßen eignen sich auch schwer- oder nichtwalzbare Stahlsorten und Sonderqualitäten. Das S. ermöglicht die Fertigung komplizierter Voll- und Hohlprofile, die nach anderen Verfahren nicht oder nicht wirtschaftlich herzustellen sind. Die Querschnittstoleranzen von Strangpreß-Profilen liegen in der Größe warmgewalzter Profile. Durch anschließenden Blankzug können Oberfläche und Maßgenauigkeit weiter verbeßert werden.
Strecken-
steuerung
Mit einer Streckensteuerung können nur Werkstückkonturen parallel zu den Verfahrachsen der Maschinenschlitten gefertigt werden. Das Werkzeug kann am Werkstück während der Verfahrbewegung im Eingriff stehen. Die Streckensteuerung beinhaltet die Punktsteuerung. Sie kommt bei einfachen Dreh- und Fräsmaschinen sowie der Montagetechnik zur Anwendung. (Bahnsteuerung)
Strang- und
Rohrpreße
Anlage zur Warmformgebung von Stahlrohren und -profilen. Solche Anlagen werden in Größen bis zu mehreren Tausend Tonnen Preßkraft gebaut. Eine vollständige Anlage umfaßt: Preße, Waßerdruckanlage, Wärmofen, Profilstreckbank und Richtmaschine.
Streckgrenzen-
verhältnis
Das Verhältnis aus Streckgrenze und Zugfestigkeit gibt dem Konstrukteur Auskunft über die Höhe der nutzbaren Werkstoffestigkeit an. Ein S. von 0,6 bedeutet z. B., daß maximal 60 % der Festigkeit zur Verfügung stehen. Hiervon muß noch ein Sicherheitsfaktor abgerechnet werden. Höherfeste Baustähle mit Streckgrenzen von 340-390 N/mm2 im Walzzustand weisen ein S. von 0,7-0,8, die vergüteten Sorten mit Streckgrenzen von 490-980 N/mm2 eines von mindestens 0,8-0,9 auf. Dieser geringe Abstand zwischen Betriebs- und Bruchspannung setzt einen sprödbruchsicheren Stahl voraus sowie ein Mindestmaß an zusätzlichen Spannungen.
Streckgrenze Re heißt diejenige Spannung, bei der Fließen einsetzt, ohne daß die anliegende Spannung weiter erhöht wird. Kommt es bei Fließbeginn sogar zu einem Spannungsabfall, zeigt der Werkstoff eine obere -ReH- und eine untere -ReL- Streckgrenze (H wie "high" - hoch bzw. L wie "low" - niedrig). Diese werkstoffspezifische Größe wird im Zugversuch ermittelt.
Streckziehen Für den Streckziehprozeß werden ebene, rechteckige, ovale, trapez- oder nierenförmige Blechzuschnitte gewählt, die an zwei gegenüberliegenden Kanten fest eingespannt werden. Der Umformvorgang besteht darin, daß der Blechzuschnitt durch Zugbeanspruchung bis über die Fließgrenze belastet und im plastischen Zustand der Kontur eines Formwerkzeuges angepaßt wird. Dabei ergibt sich eine Verringerung der Blechdicke bei gleichzeitiger Vergrößerung der Zuschnittsoberfläche. Vom Verfahrensablauf her wird prinzipiell zwischen dem einfachen und dem tangentialen Streckziehen unterschieden. Anwendung findet das Streckziehen in der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie im Automobil- und Schiffsbau zur Herstellung von Blechformteilen, deren Abmeßungen mehr als 50 m2, in einzelnen Fällen bis 100 m2 betragen.
Stromschiene Ein Gleisoberbauerzeugnis für elektrisch betriebene Bahnen (U-Bahn), das trotz seines Gewichts von 40 kg/m keine tragende Funktion hat, sondern zur Stromabnahme durch ein Laufrad neben dem Gleis verläuft. Werkstoff: weicher Stahl WNr. 1.0341 R 0290 (bisher StSchStr 290).
Stückanalyse wird im Unterschied zur Schmelzenanalyse an einer Probe vom fertigen Stück (z.B. Profil) durchgeführt. Sie dient zur Ermittlung der chemischen Zusammensetzung von Stahl im festen Zustand. Wahlweise kann die betreffende Probe chemisch oder spektralanalytisch untersucht werden. SEP 1805. Die Stückanalyse kann/darf von der Schmelzenanalyse um Werte abweichen, die meist in den Gütenormen festgelegt sind.
Stückblech Nach dem Augenmaß rechtwinklig geschnittenes oder autogen gebranntes Blech in allen Herstellformen und Dicken, das beim Zuschneiden von Formatblech aus Band (Walztafel-Abfallenden) oder bei der Abarbeitung in Service-Betrieben anfällt. Mindestgröße 300 x 600 mm, max. 700 x 1.400 mm. S. ist nur wegen uneinheitlicher Tafelgrößen, nicht jedoch wegen Material-, Oberflächen oder anderen Fehlern deklaßiert.
Stückliste
(Schnittliste)
Die Stücklisten nach DIN 6771 sind das Verzeichnis der Einzelteile einer Baugruppe oder eines ganzen Erzeugnißes. Sie dienen zum Austausch von technischen Informationen innerhalb und außerhalb eines Betriebes, insbesondere für die Fertigungsvorbereitung. Stücklisten werden entweder in der Gruppen- oder Gesamtzeichnung auf das Schriftfeld aufgesetzt oder wegen der beßeren Datenverarbeitbarkeit als getrennte (lose) Stücklisten erstellt. Stucklisten enthalten folgende Angaben: Position, Menge, Einheit, Benennung, Sachnummer, Bemerkung sowie Werkstoff und Gewicht. Nach der Stückliste wird der gesamte Werkstoffbedarf nach Abmeßung und nach Werkstoffsorten ermittelt.
Stützwalzen heißen die Walzen mit großem Durchmeßer, welche die wesentlich kleineren Arbeitswalzen abstützen. Ihre größere Biegesteife sorgt dafür, daß die Arbeitswalzen nur kleine Verformung erfahren. Im Vierwalzengerüst (Quarto) liegen die beiden S. über bzw. unter den Arbeitswalzen. Bei den Vielrollenwalzwerken sind die dünnen Arbeitswalzen von mehreren (4, 8, 18) S. umgeben, die dann zugleich auch den Antrieb übernehmen.
Stufendrehprobe Prüfmethode zur Ermittlung makroskopischer nichtmetallischer Einschlüße (SEP 1580). An einer Probe erzeugt man durch Abdrehen zylindrische Stufen mit unterschiedlichen Durchmeßern. Die Mantelfläche wird mit bloßem Auge auf makroskopische nichtmetallische Einschlüße untersucht. Die Probe kann elektrisch durchflutet oder mit Magnetpulver versehen werden.
Stumpfstoß Die Teile liegen in einer Ebene, bilden eine Fuge und werden in der Regel durch Schweißen vereinigt. An der Verbindungßtelle werden zwei Fügeteile (Blech, Band, Stab, Draht, Rohr, Profil) so gestoßen (zusammengefügt), daß sich ihre Stirnflächen berühren und die Verbindung weder Querschnittsänderungen noch Kraftumlenkungen aufweisen.
Stutzen Recht- oder schiefwinklig auf ein Rohr aufgeschweißtes Rohrstück, um Teilströme zusammenzuführen oder abzuzweigen, oder an einen Behälter angeschweißtes Rohrstück als Zu- oder Ableitung. Dazu muß am Leitungsrohr oder am Behälter eine entsprechende öffnung "ausgehalst" werden.
Substitutionell (zu deutsch etwa: ausgetauscht) gelöst ist ein Legierungsatom im Kristallgitter, wenn es an die reguläre Stelle eines Wirtsatoms getreten ist. Das System Eisen-Cobalt ist ein Beispiel für die Bildung von Substitutionsmischkristallen.
Substitutions-
mischkristall
substitutionell eingelagerter Mischkristall.
Sulfideinschluß Schwefelhaltige Verbindung im Stahl, insbesondere Mangansulfid MnS. Der gesamte im Stahl enthaltene Schwefel muß durch Zusatzelemente (Mn u. a.) abgebunden werden, da Eisensulfid FeS einen niedrigen Schmelzpunkt hat und zu Rotbruch oder Heißbruch führt. MnS ist relativ weich, so daß es beim Umformen lang gestreckt wird (Anisotropie, Terraßenbruch).
Sulfidformkontrolle Sulfide im Stahl laßen sich ihrer Form nach in drei Gruppen einteilen: Typ 1 besitzt eine runde Form, Typ 2 ist die eutektische Form (Sulfide liegen auf den Korngrenzen) und Typ 3 schließlich ist eckig. Die Sulfidform hängt jeweils von der chemischen Zusammensetzung des Stahls ab. So neigen kohlenstoffarme Stähle mit 1 % Mn bei steigendem Maßengehalt an Aluminium zu Sulfiden vom Typ 2. Eine Außcheidung dieser Form wird auch durch steigende Abkühlgeschwindigkeit begünstigt. Typ 2 und 3 verschlechtern die Querwerte der Kerbschlagzähigkeit und fördern die Heißrißbildung in der Wärmeeinflußzone schweißgeeigneter Baustähle. Die Ausbildung der Sulfide kann durch verschiedene Maßnahmen beeinflußt werden: Eine Verringerung des Schwefelgehaltes im Stahl läßt die Entstehung einer großen Sulfidmenge gar nicht erst zu. Mangansulfide laßen sich durch schwefelaffine Elemente beeinflußen. Das Ziel liegt auch hier in der Verringerung der schädlichen Sulfideigenschaften. So kann eine Mischkristallhärtung der Sulfide deren Streckung beim Walzen entgegenwirken. Ti, Zr und Ce eignen sich zur Sulfidformkontrolle.
Superferrit nennt man nichtrostende Stähle mit ferritischem Gefüge. Um martensitische Teilumwandlungen zu unterbinden, enthalten Superferrite folgende Maßengehalte: 13 - 30 % Cr, max. 0,015 %C und bis zu 5 % Mo. Stabilisierung mit Nb ist möglich. Superferrite kommen z. B. in Wärmetauschern zum Einsatz.
SZTU-Schaubild ZTU-Schaubild
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