Stahllexikon |
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Kabelschutz- stahl / rohr |
In Nennweiten DN 40 bis DN 150 nach DIN 2448 (nahtlos) und DIN 2458 (geschweißt) hergestelltes Spezialrohr. Es ist an einem Ende um die Wanddicke aufgeweitet. Am anderen Ende ist die Innenkante gerundet, damit hindurchgeführte Kabel nicht beschädigt werden. K. wird durch Bituminieren gegen Rost geschützt. An die Stelle des K. aus Stahl tritt in wachsendem Umfang solches aus Kunststoff. |
Kaliber | bezeichnet die Profilierung im Walzenballen. Die umlaufenden Rillen ergeben mit den Rillen der Gegenwalze das Profil oder K. Beim Walzen im offenen Kastenk. ist die Werkstückhöhe nicht nur durch die K.-Höhe, sondern auch durch den Walzenhub bestimmt. Das geschlossene K. erlaubt eine allseitige Knetarbeit und vollständige Formgebung. |
Kalibrieren | 1. Festlegen der Umformstufen, die vom Block- oder Halbzeugquerschnitt zum Fertigprofil, bei der Rohrherstellung von der Luppe oder vom Band zum Fertigrohr führen. 2. K. heißt auch, durch besondere Maßnahmen (Ziehen, Pressen, Runden) einem Walzwerkserzeugnis, Rohr oder einem Sinter-Werkstoffteil eine größere Maßhaltigkeit geben. 3. Bei Meßgeräten spricht man von K., wenn man die Anzeigegenauigkeit eines Instruments durch Vergleich mit einem Prüfgerät abgleicht. |
Kalk | CaO entsteht durch Brennen von Kalkstein (Ca-CO3) in Ring- oder Schachtöfen. Im Hochofen- und Stahlwerksbetrieb wird K. zur Bildung einer reinigenden Schlacke gebraucht, denn K. vermag Phosphor und Schwefel zu binden. Aufgrund seiner Basizität dient gelöschter K. zum Neutralisieren von Säureresten (an gebeizten Stahlteilen). |
Kaltarbeits- stahl |
Werkzeugstahl |
Kaltfließdrück- pressen |
Fließpressen, Pressen, Kaltfließpressen |
Kaltband | In Breiten bis zu 650 mm und Dicken von 0,1-6 mm hergestelltes, kaltgewalztes Flachzeug, das aus etlichen Stahlsorten und mit jeder gewünschten Oberflächenveredelung erhältlich ist. K. kann Naturkanten NK, Sonderkanten SK oder geschnittene Kanten GK haben und wird in Ringen oder Streifen (Stäben) geliefert. Durch profilierte Walzen kann man dem K. auch eine besondere Profilierung geben. Die durch das Kaltwalzen entstehende Kaltverfestigung des Gefüges wird durch anschließendes Normalglühen in Schutzgasatmosphäre wieder beseitigt. Der Vorteil kaltgewalzter Bänder und Bleche - gegenüber warmgewalzten und mit Kaltstich versehenen Blechen - besteht in der höheren Maßgenauigkeit (Band). DIN 1544, DIN 59381, DIN 1624, DIN 17222, SEW 093, SEW 094. |
Kaltbreitband | Aus Warmbreitband (Band) durch Kaltumformen im Querschnitt um mind. 25 % reduziertes Flacherzeugnis mit einer Walz- und Lieferbreite a 600 mm und im allgemeinen 0,40 bis 3,0 mm Dicke, das nach Durchlaufen der Fertigwalze bzw. nach Beizen oder kontinuierlichem Glühen zu einer Rolle (Coil) aufgewickelt wird. Es sind in K. auch Dicken weit über 3 bis zu 8 mm möglich und üblich. Bandbreiten bis 2.000 mm. Prinzipiell sind alle kaltformbaren Stähle zu K. zu verarbeiten. Technische Lieferbedingungen in DIN EN 10130 (bisher DIN 1623-1) für weiche Stähle zum Kaltumformen, DIN 1623-2 für allgemeine Baustähle und DIN 1623-3 für Stähle zum Emaillieren. Maßnormen: DIN EN 10131 (bisher DIN 1541), für chemisch beständige Stähle DIN 59382. |
Kaltfließ- pressen |
von Stahl ist das Umformen kalter (auch warmer) metallischer Platinen oder Hohlkörper. Dabei wird das Werkstück zwischen Werkzeugteilen aufgenommen und dann durch hohen Druck aus der Form verdrängt. Man unterscheidet Vorwärts- und Rückwärtsfließpressen. Stahlwerkstoffe lassen sich nur begrenzt fließpressen, da die Flächenpressung am Werkzeug 2.000 N/mm2 bis 2.500 N/mm2 nicht überschreiten soll. Kaltstauch- und Kaltfließpreßstähle sind nach DIN 1654 genormt. |
Kaltfließ- preßstahl |
Kaltstauch- und Kaltfließpreßstahl |
Kaltformung | Kaltumformung |
Kalthärten | Härten |
Kaltnachwalzen | Leichte Kaltumformung von Band oder Blech nach einer vorausgegangenen Wärmebehandlung oder Warmumformung. Die Dickenabnahme beträgt dabei 0,5 - 3 %. Dieser Kaltstich kann verschiedenen Aufgaben dienen: 1. Glätten der Blechoberfläche bzw. gezieltes Aufrauhen und Verdichten; 2. Verbesserung des Stapelfaktors von Elekroblech; 3. Verringerung der Neigung zur Bildung von Knitterlinien und Fließfiguren beim Umformen. |
Kaltbruch | Bruch eines Werkstücks in kaltem Zustand, entweder durch zu hohe Belastung (z.B. auch bei der Kaltumformung) oder durch Werkstoff- bzw. Analysenfehler. Phosphorgehalte über 0,08 % fördern die Kaltbrüchigkeit. |
Kaltphosphatieren | Aufbringen einer Phosphatschicht auf Stahl in Spezialbädern bzw. im Spritzverfahren. Die Einwirkungszeit beträgt nur etwa eine halbe Minute. |
Kaltpilgern | Rohrherstellung |
Kaltprofil | Durch Kaltumformung aus warm- oder kaltgewalztem Band oder Blech - ohne oder mit Oberflächenveredlung -, evtl. auch aus Breitflachstahl hergestelltes Profil, das praktisch gleichbleibende Wanddicke über die gesamte Länge und in allen Querschnitten besitzt. Zwei Fabrikationsverfahren, die herstellbedingt nur rundkantige Ausführung ergeben: a) Walzen im allgemeinen von Bandstahl auf Kaltprofiliermaschinen; hierfür sind entsprechende Standards entwickelt, um wirtschaftlich produzieren zu können. Maßnorm DIN 59413; b) durch Abkanten von überwiegend Blechen oder Breitflachstahl auf Abkantpressen. Grundsätzlich kommen alle zum Umformen geeigneten Werkstoffe hierfür in Frage, Stoffnorm DIN 17118 unterstellt jedoch als Vormaterial Flacherzeugnisse aus allgemeinen Baustählen. Typische Profilformen sind Winkel-, U-, Z-, C- und Hutprofile, aber auch Varianten davon mit Faltungen, Einzügen, Nasen u.a. für weite Anwendungsgebiete im Metall-, Stahlleicht- und Fahrzeugbau. Sie geben große Gestaltfestigkeit und Steifigkeit bei geringem Gewicht. |
Kaltriß- empfindlichkeit |
Legierungselemente, die im Stahl hohe Durchhärtung erzielen, können die Schweißbarkeit herabsetzen. Es kommt zur Aufhärtung der Wärmeeinflußzone (WEZ). Bei zu hoher Aufhärtung können Schrumpfungen beim Schweißen nicht aufgefangen werden, es entstehen Risse. Daher sind Legierungselemente, welche die kritische Abkühlungsgeschwindigkeit herabsetzen, bei umwandelnden Stählen nur begrenzt zugelassen. Ein Maß für die Aufhärtungsneigung durch Legierungselemente ist das Kohlenstoffäquivalent. Allgemein kann festgehalten werden, daß Stähle mit einer Härte unterhalb von 350 HV keine Risse zeigen, unterhalb von 250 HV spricht man von einer betriebssicheren Schweißverbindung. Schweißtechnische Maßnahmen können die Kaltrißsicherheit erhöhen. Hierzu zählen: die Vermeidung von Abkühlungsgeschwindigkeiten ie größer sind als die kritische Abkühlungsgeschwindigkeit; Vorwärmen des Grundwerkstoffs vor dem Schweißen; Erhöhung des Wärmeeinbringens beim Schweißen oder auch eine untere Begrenzung der Streckenenergie. Zur Prüfung der Kaltrißempfindlichkeit stehen mehrere Methoden zur Verfügung, darunter der CTS-Test, ®Tekken-Test, Implant-Test. Für C-Mn-Si-Stähle, die im Stahlbau, Druckbehälter- oder Dampfkesselbau zum Einsatz kommen, werden keine besonderen Kaltrißprüfungen vorgeschrieben. |
Kaltstauch- und Kaltfließ- preßstahl |
Unlegierter und legierter Stahl mit besonderer Eignung zum Kaltfließpressen und Kaltstauchen. K. wird in Form von Stabstahl und Draht geliefert. Für die Kaltumformbarkeit von Stahl gibt es keine unmittelbaren Kenngrößen. Sie muß von Fall zu Fall für den Anwendungszweck und das Formgebungsverfahren ermittelt werden. Die chemische Zusammensetzung ist von unmittelbarem Einfluß: Mit steigendem C-Gehalt und Legierungsbestandteilen nimmt das Formänderungsvermögen ab. Die Formänderungen werden durch Gleitungen auf kristallographisch bevorzugten Ebenen innerhalb der Kristallite ermöglicht, daher hat die Kristallstruktur großen Einfluß. Das Gefüge ist von Bedeutung: Glühen auf kugelige Carbide (GKZ-Glühen) verbessert die Kaltumformbarkeit erheblich. Oberflächengüte und Verformungstechnologie sind von Belang. Anwendung für Serienteile wie Schrauben, Muttern, Bolzen, Zapfen und viele andere Formteile aus Qualitäts-, Einsatz-, Vergütungs- und chemisch beständigen Stählen. Gütenorm: DIN 1654-1 bis 5 gilt für warmgewalzte (Stabstahl und Draht) und blanke (gezogene oder geschälte) Ausführung, bevorzugt in Rund-, zunehmend aber auch in Flach- und Vierkantabmessungen. |
Kaltstich | Nachbehandlung warmgewalzter Tiefzieh- oder Sondertiefziehbleche zur Erzielung einer blanken Oberfläche durch leichtes Kaltnachwalzen mit einer Querschnittsverringerung von etwa 0,15%. |
Kaltumformbarkeit | So bezeichnet man die Fähigkeit eines Werkstoffs zu plastischer Verformung unterhalb Rekristallisationstemperatur. Ein hoher C-Gehalt, eine vorausgegangene Kaltumformung und feinverteilte Ausscheidungen im Gefüge setzen die K. herab. |
Kaltumformung | Veränderung der Form eines warmgewalzten Werkstückes bei Raumtemperatur bzw. unterhalb Rekristallisationstemperatur zu Halbzeug oder Fertigteilen. Nach Art der Anwendung unterteilt man in Blechumformung und Massivumformung. Zur Blech-Kaltumformung gehören Kaltwalzen, Tiefziehen, Drücken, Biegen, Abkanten. Zur Kalt-Massivumformung zählen Kaltfließpressen, Kaltstauchen von Schrauben oder Bolzen, Kalteinsenken, Kaltschmieden, Kaltziehen von Drähten, Recken. Ergibt im Unterschied zur Warmumformung bessere Oberflächen und höhere Maßgenauigkeit. |
Kaltverfestigung | Erhöhung der Festigkeit durch Verzerrung des Gefüges. Sie tritt ein, wenn warmgeformte Stahlerzeugnisse kalt nachgezogen, kalt nachgewalzt, kalt gereckt oder kalt verwunden werden. Vor einer weiteren Kaltumformung müssen solche Erzeugnisse geglüht werden, es sei denn, die Kaltverfestigung war das Ziel der Kaltumformung (wie beim kalt verwundenen Rippentorstahl). |
Kaltwalzen | Umformverfahren, das im Anschluß an das Warmwalzen erfolgt. Das Walzgut wird im Walzspalt durch Aufbringen von Druck auf eine vorgegebene Dicke reduziert. Infolge des Gesetzes der Volumenkonstanz ergeben sich Längen- und Breitenänderungen. Vor allem die Breitung muß genau kontrolliert werden. Zusätzlich kann mit Längszug (Anlegen einer Zugspannung in Längsrichtung) gewalzt werden. Die Abgrenzung gegenüber dem Warmwalzen erfolgt durch die Temperatur: Beim K. liegt die Walztemperatur immer unterhalb Rekristallisationstemperatur. Man unterscheidet: a. Umformung von Bandblechen in Quarto- oder Vielrollengerüsten durch Walzendruck und gleichzeitigen Haspelzug (Längszug). Je nach Stahlsorte und Arbeitsumfang ist die Anlage verschieden aufgebaut: 1. ein Umkehrquartogerüst zwischen zwei Haspeln (kleinere Leistungen bei wechselnden Sorten); 2. zwei bis fünf Quartogerüste zwischen zwei Haspeln (Tandem-Anordnung, größte Leistung); 3. ein Vielrollengerüst zwischen zwei Haspeln (schwer umformbare Stähle). Zwischen den beiden angetriebenen Stützwalzen werden die kleineren Arbeitswalzen außermittig gehalten. Die sicher geführten kleinen Arbeitswalzen erlauben große Dickenabnahmen je Stich. Moderne Kaltwalzanlagen haben berührungslose Dickenmeßgeräte. b. Umformen geschweißter Rohre durch Rundkaliberwalzen in der Schweißmaschine nach dem Schweißvorgang und dem Abarbeiten des Schweißwulstes zur Einstellung des Fertigdurchmessers. Die Wanddicke wird dabei nicht beeinflußt. K. von Profilrohren Türkenkopf. Ein K. nahtloser Rohre geschieht i.a. nur beim Kaltpilgern (Rohrherstellung). |
Kaltzähe Stähle |
Stähle, die auch bei tiefen Temperaturen neben ihrer Festigkeit noch ein ausreichendes plastisches Formänderungsvermögen aufweisen. Das wird durch eine bei genau angegebener Temperatur geforderte Mindestkerbschlagarbeit an Charpy-V-Proben definiert. Al-beruhigte (alterungsunempfindliche) Stähle verhalten sich sehr günstig. Mn und besonders Ni verbessern die Kaltzähigkeit. Kaltzähe Stähle werden in der Kältetechnik und im Apparatebau eingesetzt, z. B. für Flüssiggasbehälter, für Anlagen zur Gasgewinnung; Stahlsorten siehe DIN 17173,17174,17280. |
Kaltziehen | Ziehen |
Kanaldiele | Sonderwalzprofil, hat im Unterschied zu anderen Spundwandprofilen keine Schlösser. Wird hauptsächlich als Abstützung bei Tiefbauarbeiten eingesetzt; läßt sich aber auch bei Flußkorrekturen als seitliche Uferbefestigung verwenden. |
Kapillar-Stahlrohr | Nahtloses oder geschweißtes Präzisionsstahlrohr mit relativ großer Wanddicke und kleinem Innendurchmesser für hohe Drücke. |
Kappe | Rohrverschlußstück |
Karbid | Carbid |
Karbonitrid | Carbonitrid |
Karosserieblech | Nicht mehr normgerechter Begriff für Feinbleche aus weichen unlegierten Stählen nach DIN EN 10130 (früher DIN 1623-1) in Tiefziehgüte oder Sondertiefziehgüte. |
Kastenglühen | Wärmebehandlung von Blechtafeln in sogenannten Glühkisten, die aus Bodenplatte und Prismenhaube bestehen. Ein Luftzutritt während des Glühens wird durch Abdichtung der Deckelauflage verhindert. äußeres Kennzeichen der Bleche sind ein geschlossener, umlaufender Glührand sowie eine fest haftende Zunderschicht. |
Kathodischer Korrosionsschutz |
Kathodischer Korrosionsschutz zählt zu den aktiven Korrosionsschutzmaßnahmen. Die Methode kommt bei Stahlrohren zur Anwendung, die in der Erde verlegt sind. Mit Hilfe von Fremdstromanlagen macht man das zu schützende Stahlrohr zur Kathode. Auf diese Weise setzt man das Potential herab. Dies hat zur Folge, daß auch die anodische Teilstromdichte sinkt. |
Kavitation | Eine besondere Form von Verschleiß. K. ist das Entstehen und schlagartige Vergehen von Dampfblasen. K. tritt in Flüssigkeitsströmungen an Stellen mit Drücken nahe dem Dampfdruck auf. Das Material (Rohrkrümme, Turbinenschaufeln) wird sowohl mechanisch (Kavitationserosion durch Hochgeschwindigkeitsstrahlen) als auch chemisch (Kavitationskorrosion aufgrund von Zerstörung der Deckschicht) angegriffen. Kavitationsbeständige Stähle sind in der Hauptsache Chromnickelstähle, nicht hingegen Gußeisen und Kunststoffe. Neben der Werkstoffzusammensetzung spielen hierbei auch die Formgebung und die Oberflächenbeschaffenheit (Rauheit) eine Rolle. Allen kavitationsbeständigen Werkstoffen gemeinsam ist eine relativ hohe Dauerfestigkeit und Beständigkeit gegen Schwingungsrißkorrosion. |
Keilstahl | Blankgezogenes Vierkant- oder Flachprofil nach DIN 6880, das im allgemeinen in der Güte C 45 K (DIN 1652) geliefert wird. Es können aber auch andere, z. B. nichtrostende Qualitäten als K. geliefert werden. K. dient zur Herstellung von Keilen (Quer-, Längs und Nachstellkeilen), d. h. lösbaren Verbindungen (elastischen Verspannungen) von Maschinenteilen. |
Keimbildung | Bei genügender Unterkühlung einer Schmelze kommt es zur Erstarrung, d.h. zum übergang vom flüssigen in den festen Zustand. Die Bildung erster fester Teilchen, sogenannter Keime, kann erst erfolgen, wenn eine bestimmte energetische Schwelle, die Keimbildungsschwelle, überschritten wurde. Ist das der Fall und haben sich bereits erste Keime gebildet, so wird die weitere Keimbildung hier aufgrund eines günstigeren Energieniveaus bevorzugt ablaufen. |
Kelvin (K) | International eingeführte Temperaturmaßeinheit. Temperaturen werden in Kelvin oder in Grad Celsius gemessen. Die Kelvin-Skala geht von der tiefstmöglichen Temperatur, dem absoluten Nullpunkt aus. Die Celsius-Skala geht vom Schmelzpunkt des Eises aus. 0°C entsprechen 273 Kelvin. Beispiel: 20°C entspricht dann 293 Kelvin. |
Keramische Schneidstoffe |
bestehen im wesentlichen aus Aluminiumoxid (Korund). Im Unterschied zu Hartmetall besitzen K. anstelle von Carbiden A22O3. Sie können jedoch zusätzlich Metallcarbide enthalten. K. eignen sich zur Bearbeitung von Gußeisen und Stahl mit hohen Festigkeiten und wegen ihrer geringen Zähigkeit vorwiegend für glatte Schnitte. K. zeichnen sich durch hohe Widerstandsfähigkeit gegen Kolk- und Freiflächenverschleiß sowie überlegene Warmhärte aus. |
Kerbschlagarbeit AV |
ist die Schlagarbeit, die im Kerbschlagbiegeversuch verbraucht wurde, um eine gekerbte Probe durchzuschlagen. Ihre Einheit ist J. Sie hängt von der Temperatur T ab. Der Auftragung der K. über der Temperatur - AV-T-Kurve - zeigt einen charakteristischen S-förmigen Verlauf. Man unterscheidet drei Bereiche: Die Tieflage steht für sprödes Bruchverhalten bei tiefen Temperaturen; die Hochlage kennzeichnet duktiles Bruchverhalten bei Raumtemperatur. Der übergang dazwischen, der sogenannte Steilabfall, ist quasi Synonym für Mischbrüche. Je nach Stahlsorte besitzt er eine unterschiedliche Steigung. Bei unlegierten Stählen fällt er relativ steil aus und liegt in der Nähe des Nullpunkts. Bei mit Nickel legierten und austenitischen Sorten verläuft der übergangsbereich dagegen flach, so daß auch noch bei den Temperaturen der Kältetechnik hinreichende Zähigkeit gewährleistet ist. |
Kerbschlagbiege- versuch |
Verfahren zur qualitativen Ermittlung des Bruchverhaltens eines Werkstücks. Man zerschlägt eine gekerbte Probe mit quadratischem Querschnitt, die auf zwei Auflagen ruht, mit einem Pendelhammer. Die verbrauchte Schlagarbeit wird gemessen und ergibt die Kerbschlagarbeit. Die eingesetzten Proben erhalten je nach Kerbform - rund oder spitz - die Bezeichnung Charpy-V- bzw. Charpy-U-Probe. Gegenüber der "alten" DIN 50 115 beschränkt DIN EN 10 045 den Geltungsbereich des Kerbschlagbiegeversuchs auf DVM-, DVMK-, und KLST-Proben. |
Kerbschlag- zähigkeit ak |
ist die Kerbschlagarbeit AV dividiert durch den Prüfquerschnitt. Ihre Einheit ist J/cm2. |
Kernhärten | Härten eines aufgekohlten (Aufkohlen) und anschließend aus der Härtetemperatur des Kernwerkstoffs wieder abgekühlten Werkstücks. |
Kesselblech | Handelsüblicher Sammelbegriff für Bleche für Dampfkessel, Druckbehälter und große Druckrohrleitungen. Normbegriff heute: Flacherzeugnisse aus Druckbehälterstählen. Technische Lieferbedingungen in DIN EN 10028- Teil 1 - Allgemeine Anforderungen; Teil 2 - Unlegierte und legierte warmfeste Stähle (früher DIN 17155), mit vier unlegierten Qualitäts- und vier legierten Edelstahlen; Teil 3 - Schweißgeeignete Feinkornbaustähle, normalgeglüht, (mit DIN EN10113 für DIN 17102) mit sechs unlegierten Qualitäts-, zwei unlegierten und vier legierten Edelstahlen; Teil 4 - Nickellegierte kaltzähe Stähle (Entwurf, früher teils in DIN 17280) mit sieben legierten Edelstahlen. In SEW 028 sind einige weitere in Deutschland zugelassene Stähle enthalten. Technische Regeln Druckbehälter (TRB), Technische Regeln Dampfkessel (TRD) sind weiterhin maßgebend für überwachungsbedürftige Anlagen. Maßnormen: DIN EN 10029 und 10051(früher DIN 1543 und 1016). |
Kesselboden | Böden |
Kesselrohr | Rohr aus warmfesten Stählen, das im Dampfkessel-, Rohrleitungsbau, Druckbehälter- und Apparatebau für hohe Temperaturen (bis zu 600 °C) bei gleichzeitig hohen Drücken verwendet werden kann. Maßgebend sind die Technischen Lieferbedingungen DIN 17175 für nahtlose Rohre und DIN 17177 für elektrisch preßgeschweißte Rohre. Der Werkstoff ist nach der Beanspruchung (Betriebsdruck, Temperatur unter Berücksichtigung der Zunderungsverhältnisse) auszuwählen. Technische Regeln für Dampfkessel (TRD) und Technische Regeln für Druckbehälter (TRB) sowie AD-Merkblätter sind ggf. zu berücksichtigen. Maßnormen: DIN 2391, DIN 2393, DIN 2448 und DIN 2458. |
Kettenmaß- eingabe |
Bei der K. (Inkrementalmaßeingabe) wird jeweils der Wegzuwachs zwischen dem Startpunkt des Werkzeugs und dem Zielpunkt eingegeben. Dieser Wegzuwachs ist positiv in Koordinatenrichtung und negativ, wenn er entgegen der Koordinatenrichtung verläuft. |
Kettenstahl | Unlegierter oder legierter Stahl nach DIN 17115 mit rundem Querschnitt in Form von warmgewalztem Stabstahl, Walzdraht oder Blankstahl, der sich infolge guter Dehnung und Schweißbarkeit für die Herstellung von geschweißten und geprüften Rundstahlketten eignet. Besonderes Augenmerk ist auf die Oberflächenbeschaffenheit zu richten. |
KF-Matte | Kurze Fahrbahnmatte (Betonstahlmatte), bei der die Mattenlänge der Fahrbahnbreite der Betonstraße angepaßt ist. Die Matte wird quer zur Fahrtrichtung der Betonstraße verlegt und an den Mattenlängsrändern in Fahrtrichtung überdeckt. |
Klassifikations- gesellschaft |
Neutrale Sachverständige, die - meist schon im Herstellerwerk - die Abnahme von Schiffbaumaterial durchführen. Die bekanntesten Klassifikationsgesellschaften sind: - Germanischer Lloyd (Deutschland) = GL - Lloyds Register of Shipping (Großbritannien) =LRS - Bureau Veritas (Frankreich) = BV - American Bureau of Shipping (USA) = ABS - Det Norske Veritas (Skandinavien) = NV - Registro Italiano Navale (Italien) = RIN Die jeweiligen Kurzzeichen werden auf dem "abgenommenen" Material durch Stahl- oder Gummistempel aufgebracht. |
Kleben | Fügeverfahren mit Stoffschluß. Durch Kleben lassen sich sowohl gleichartige als auch unterschiedliche Werkstoffe miteinander verbinden. Die Verbindung wird insbesondere durch das Aushärten des aufgetragenen Klebers erreicht. Das Aushärten, ein Vernetzen der Kunststoffmoleküle, gibt dem Kleber seine Festigkeit und entwickelt zugleich die Haftkräfte der Metalloberfläche (Bindefestigkeit). Kleber lassen sich nach der Art des Aushärtens in folgende Gruppen einteilen: Einkomponentenkleber, die alle Bestandteile, die zum Aushärten erforderlich sind, enthalten. Zweikomponentenkleber, bei dem die Bestandteile (Klebstoff und Härter) getrennt vor dem Auftragen auf die Klebefläche vermischt werden müssen. Lieferform der Metallkleber: flüssig, pastenförmig, als Pulver oder als Klebefilm. |
Kfz | (Abk. für kubisch flächenzentriert.) So bezeichnet man ein würfelförmiges Raumgitter, bei dem zusätzlich zu den acht Atomen auf den Ecken je ein weiteres Atom mitten auf den Würfelseiten - also auf jeder Flächendiagonalen - sitzt. y-Eisen weist ein kfz-Gitter auf. |
Klemmplatte | Profilteil zur Schienenbefestigung auf Holz- und Stahlschwellen sowohl beim schweren als auch beim leichten Oberbau, genormt für Stahlschwellen in DIN 5906 (Oberbaumaterial). |
Klemmplatten- schraube |
Schraube mit Mutter zur Schienenbefestigung durch Klemmplatten auf Stahlschwellen, genormt nach DIN 5906. |
K-Matte | Lagermatte (Betonstahlmatte) mit einem Stahlquerschnitt in Mattenquerrichtung von stets etwa 20 % des Stahlquerschnitts in Mattenlängsrichtung und vier Randsparstäben (Randeinsparung) an den Mattenlängsrändern. |
Knetlegierung | Sammelname für alle metallischen Werkstoffe, die sich durch ein Umformverfahren (Walzen, Schmieden, Pressen u. a.) formen lassen. Im Gegensatz zum Gußwerkstoff zeigen Knetlegierungen ein feineres Gefüge. Alle Stahlsorte zählen dazu. |
Knickstellen | können sich beim Umformen weichgeglühter Bleche im warmen Zustand bilden. Sie verlaufen in gleichmaßigem, durch die Größe der Richtrollen bedingtem Abstand. Ihre Kerbwirkung kann zu Rillen und Rissen führen. |
Knitterlinien | ähnliche Erscheinungen an Tiefziehblechen wie Fließfiguren, d.h., die Bleche knicken beim Umbiegen durch die entstehenden Spannungen und Stauchungen ein. Beim Tiefziehen besteht sogar die Gefahr der Rißbildung an den betreffenden Stellen. Eine Beseitigung der K. durch Normalglühen ist möglich. |
Knotenblech | Werkstücke aus Stahlblech zur Verstärkung des Knotens eines aus Stahlprofilen (Träger, Winkel) hergestellten Fachwerks. Als Knoten wird der Punkt angesehen, in dem sich die einzelnen Stäbe treffen. Form, Größe und Dicke der Knotenbleche ist von den zu verbindenden Stäben abhängig. |
Knüppel | Halbzeug von quadratischem oder rechteckigem Querschnitt, mit Seitenlängen von 50 bis 125 mm, abgerundeten Kanten und einer Mindestlänge von ca. 1.000 mm. Sie sind das Vormaterial für Stabstahl, Walzdraht und Sonderprofile oder für Schmiede-, insbesondere Gesenkschmiedestücke. |
Knüppel- walzwerk |
Anlage zum Warmwalzen von Vormaterial zu Knüppeln. |
Kobalt | Cobalt |
Koerzitivfeld- stärke |
Feldstärke eines magnetischen Gegenfeldes, das aufgebracht werden muß, um den Restmagnetismus in einem magnetisierten ferromagnetischen Werkstoff aufzuheben. Die K. soll bei einem Dauer-(=Hart)magneten groß, bei einem Weichmagneten (z. B. Elektroblech) klein sein. |
Kohleeinblasen | Das Einblasen von Kohle in den Hochofen ist eine verfahrenstechnische Variante, mit welcher der Brennstoffeinsatz verringert werden kann. Der spezifische Koksbedarf eines Hochofens konnte durch diese Maßnahme von 1.300 auf 400 kg/t Roheisen gesenkt werden. Heutzutage besitzen die meisten Hochöfen Kohleeinblasanlagen. |
Kohlenstoff | Chemisches Element, Zeichen C. In der Natur kommt C in verschiedenen Modifikationen vor, kristallin in Form von Diamant, Graphit oder als amorphe Kohle. Bei der Eisenerzeugung wird er als Reduktions- und als Aufkohlungsmittel benötigt. Bei der Stahlerzeugung ist C das Legierungsmittel, das aus Eisen Stahl macht. |
Kohlenstoffarme Stähle |
oder auch weiche Stähle gibt es in vielerlei Variationen für zahlreiche Verwendungszwecke. Aufgrund ihres geringen Kohlenstoffgehaltes sind sie grundsätzlich schweißgeeignet. (ULC-Stahl, ELC-Stahl) Normen: DIN 1624,17 111; DIN EN 10 130, E DIN EN 10 139, DIN EN 10142, S DIN EN 10 209, EU 153,154. |
Kohlenstoffgehalt | Kohlenstoff ist das Element, das aus Eisen Stahl macht. Je nach Kohlenstoffgehalt entwickelt der Werkstoff Stahl ein ganz bestimmtes Gefüge (Eisen-Kohlenstoff-Diagramm). Es verleiht ihm charakteristische Eigenschaften, z. B. Festigkeit, Umformbarkeit, Schweißbarkeit etc. So teilt man Stähle nach ihrem Kohlenstoffgehalt in untereutektoidisch, eutektoidisch (0,8% C) und übereutektoidisch ein. Bis zu einem C-Gehalt von 0,2 % sind unlegierte Stähle gut schweißbar. |
Kohlenstoffstahl | Stahl, der außer C keine beabsichtigten Zusätze von Legierungselementen enthält (St-, C-, Ck-Sorten). |
Kokille | Wiederverwendbare Form zum Abgießen von flüssigem Stahl. Beim Blockgießen wird die Schmelze meist in quadratische, rechteckige oder auch runde Hohlformen vergossen. Kupferkokillen, teilweise in recht aufwendigen Konstruktionen, bestimmen die Form des erstarrenden Stranges in Anlagen zum Stranggießen und Anlagen zum endabmessungsnahen Gießen. |
Koks | Hochwertige Kokskohle wird in Koksöfen unter Luftabschluß erhitzt. Dabei werden die flüchtigen Bestandteile der Kohle freigesetzt. Als Produkt erhält man Koks. Dieser Kohlenstofflieferant (Reinheit ca. 97 %) wird als Reduktions- und Aufkohlungsmittel bei der Eisenherstellung im Hochofen benötigt. Neben weiteren Funktionen als Wärmelieferant und Staubfilter kommt dem metallurgischen Koks darüber hinaus die wichtige Rolle als Stützgerüst der Beschickung, der sogenannten Möllersäule, zu. |
Kokskohle | Kokskohlen sind Steinkohlen (Fett- und Eßkohlen), die als gewaschene Feinkohlen für Verkohlungszwecke verwendet werden. |
Kombinierte Längen |
Lieferlängen, in denen verlangte Gebrauchslängen mehrfach und ohne wesentlichen Abfall enthalten sind. |
Kombiniertes Blasen |
Wird im Sauerstoffkonverter gleichzeitig von oben und durch den Boden eingeblasen, so spricht man vom kombinierten Blasen (nicht zu verwechseln mit Durchblasen). Das Spülen mit Argon verbessert die Badbewegung, intensiviert so den Stofftransport und sorgt für eine homogene Schmelze. (Blasstahlverfahren, Sauerstoffblasverfahren) |
Komprimieren | In der Blankstahlherstellung der Vorgang beim Richten (Druckpolieren) hauptsächlich blanker Wellen in der Poliermaschine. Dabei wird der Stab nicht nur gerichtet, sondern gleichzeitig in den Randschichten verdichtet. |
Kondensatorrohr | Rohr aus chemisch beständigem Edelstahl oder anderen Metallen, das in Kühlaggregate eingebaut wird. Die gekühlte Rohrwand bringt im Wärmetausch den vorbeiziehenden Dampf zum Kondensieren. |
Konstitutionelle Unterkühlung |
(auch Temperaturinversion) Während der Erstarrung einer Schmelze kommt es zur Anreicherung von Legierungselementen. Die Folge davon ist eine Erniedrigung der Liquidustemperatur. |
Konstruktionsrohr | Prinzipiell ist jedes Rohr auch als Konstruktionselement denkbar. Es ist wegen seines nach allen Seiten gleichen Biegewiderstandes und seines geringen Gewichts (Einsparung bis zu 50 %) für den Stahlleichtbau besonders geeignet. Es kommt nahtloses und geschweißtes K. in Betracht. Sachlich keine scharfe Trennung zwischen Leitungsrohr und K. Es hat sich eingebürgert, bei K. von Hohlprofil zu sprechen, bei Rohr zu Leitungszwecken von Rohr. Normenübersicht - Technische Liefervorschriften (Gütenormen): 17119 Kaltgefertigte geschweißte quadratische und rechteckige Stahlrohre (Hohlprofile) für den Stahlbau 17120 Geschweißte kreisförmige Rohre aus allgemeinen Baustählen für den Stahlbau 17121 Nahtlose kreisförmige Rohre aus allgemeinen Baustählen für den Stahlbau 17123 Geschweißte kreisförmige Rohre aus Feinkornbaustählen für den Stahlbau 17124 Nahtlose kreisförmige Rohre aus Feinkornbaustählen für den Stahlbau 17125 Quadratische und rechteckige Rohre (Hohlprofile) aus Feinkornbaustählen für den Stahlbau 2440 Stahlrohre. Mittelschwere Gewinderohre 2441 Stahlrohre. Schwere Gewinderohre 2391 Nahtlose Präzisionsstahlrohre mit besonderer Maßgenauigkeit 2393 Geschweißte Präzisionsstahlrohre mit besonderer Maßgenauigkeit 2394 Geschweißte maßgewalzte Präzisionsstahlrohre 2395 Geschweißte Präzisionsstahlrohre mit rechteckigem und quadratischem Querschnitt 59410 Warmgefertigte quadratische und rechteckige Stahlrohre (nahtlos oder geschweißt) 59411 Kaltgefertigte geschweißte quadratische und rechteckige Stahlrohre Als Maßnormen gelten die für entsprechende nahtlose oder geschweißte Rohre. Der Stahlhandel versteht unter K. nicht genormtes geschweißtes leichtes Konstruktionsrohr (LKS-Rohr) mit Außendurchmessern wie bei Gewinderohr (NW 1/2" bis 2"), jedoch dünnerer Wand (2 bis 2,5 mm), sowie geschweißte Geländerrohre in gleicher Abmessungsreihe mit noch geringerer Wand (1,75 bis 2 mm). Verwendung von K. z. B bei Dach-, Gerüst-, Hallen- und Mastbauten, Rohrbrücken und Hebezeugen. Richtlinien für die Zulassung, Ausführung und Bemessung von Stahlrohrbauten im Hochbau enthält DIN 4115. Für geschweißte Stahlhochbauten gilt zusätzlich DIN 4100. |
Konstruktions- schiene |
Zu Gleisoberbauerzeugnissen gehörendes Schienenprofil für Weichen- und Kreuzungsbauteile. |
Kontaktkorrosion | Ist die Passivschicht eines Stahls örtlich zerstört, kann es durch die Berührung mit einem chemisch edleren Metall unter Einwirkung eines Elektrolyten zur Zerstörung des unedleren Metalls durch Korrosion kommen. K. kann auch bei nichtrostenden Stählen auftreten. Selektive Korrosion. |
Kontermutter | GEWI-Stahl und Rohrmutter |
Kontinuierlich bandbeschichtete Stahlbleche |
Nicht eindeutiger Sammelbegriff Bandbeschichten 1. Der Deutsche Verzinkerei Verband (DVV) standardisiert mehrere Arten "bandbeschichtetes Flachzeug", wobei als Trägermaterial kaltgewalztes oder elektrolytisch verzinktes oder feuerverzinktes Band in einem kontinuierlichen Verfahren gereinigt, chemisch vorbehandelt und durch Walzauftrag von flüssigen, organischen Beschichtungsstoffen mit anschließender Trocknung oder durch Laminieren von Kunststoffolien beschichtet wird. Standarddicken von 0,40 bis 2 mm können mit Schichtdicken von 3 bis 300 mm in vielen Farben und mehreren Strukturen versehen und als Breitband, Tafeln, Spaltband und Band in Stäben geliefert werden. Das Material kann beliebig verformt und vielseitig verwendet werden. 2. Die vorübergehende Anwendung von Kunststoff- als Schutzfolie kommt vor allem für empfindliche Oberflächen bei nichtrostenden Stählen (Bänder und Bleche) in Betracht. Die Folie wird je nach Aufgabenstellung (z.B. zum Abkanten, Tiefziehen, Stanzen, Laserschneiden) in durchsichtiger, undurchsichtiger, farbiger, schwarzer oder weißer Ausführung in Dicken von 50 bis 100 mm mit unterschiedlicher Klebkraft aufgeklebt. Sie kann nach der Verarbeitung rückstandslos abgezogen werden. Für die Lagerung ist zu beachten, daß nicht alle Folien für Außenanwendung (UV-Strahlen) geeignet sind, und daß nach längerer Lagerdauer die Entfernung problematisch werden kann. Die Folienhersteller geben Informationen und Datenblätter. |
Kontinuierliches Walzen |
Walzvorgang im kontinuierlichen Walzwerk. K. bringt große Leistung bei hoher Walzgenauigkeit. Formstahl wird fast ausschließlich kontinuierlich gewalzt. |
Kontinuierliches Walzwerk |
nennt man eine Walzstraße, bei der das Walzgut alle Gerüste in gerader Linie hintereinander und ohne Umkehr der Bewegungsrichtung durchläuft. Eine kontinuierliche Walzstraße besitzt so viele Walzgerüste, wie Walzstiche auszuführen sind. Daneben existiert die halbkontinuierliche Straße. Hier werden nur die Gerüste des Fertigteils kontinuierlich durchlaufen. Walzstraße, Kontinuierliches Walzen |
Kontinuierlich feuerverzinktes Blech und Band |
Trägerwerkstoff ist Breitband aus weichen Stählen zum Kaltumformen. DIN 10142: vier Sorten Fe P02 G bis Fe P06 G (früher St 02 bis St 06); ferner Baustähle in DIN 10147: sechs Sorten Fe E 220 G bis Fe E 550 G (bisher StE 250 bis StE 350). Noch nicht genormt: Höherfeste, zum Kaltumformen geeignete Stähle, können ebenfalls verzinkt werden. Zwei überzüge in mehreren Schichtdicken (Auflage angegeben in g/m2) möglich: Zinkschicht von mind. 99% Zn (Kurzzeichen Z) bzw. Zink-Eisen-Legierung (Kurzz. ZF), letztere auch Galvanneal genannt. Je Seite können unterschiedlich dicke Auflagen vereinbart werden. Drei Ausführungsarten: N = übliche Zinkblume, M = kleine Zinkblume, R = Galvannealed, d.h. einheitlich mattgraues Aussehen. Drei Oberflächenarten: A = kleine Pickel, unterschiedliche Zinkblumengröße, Passivierungsflecke u. ä. Unvollkommenheiten sind zulässig. B = durch Kaltnachwalzen verbesserte Oberfläche, bei der Unvollkommenheiten in geringem Umfang zulässig sind. C = beste Oberfläche, die ebenfalls durch Kaltnachwalzen erreicht wird; die bessere Seite darf das einheitliche Aussehen einer Qualitätslackierung nicht beeinträchtigen. Oberflächenschutz: C = chemisch passiviert (schützt Oberfläche vor Feuchtigkeitseinwirkung und vermindert Gefahr von Weißrost); O = geölt, CO = passiviert und geölt (erhöhter Schutz gegen Weißrost), U = unbehandelt, nur auf ausdrücklichen Wunsch und Verantwortung des Bestellers. |
Kontinuierlich feuerverzinktes Blech und Band - Verarbeitung |
Verarbeitung grundsätzlich wie kaltgewalztes Blech und Band. Besonderheiten sind zu beachten. Eine relativ spröde Legierungsschicht (Hartzink) erschwert die Umformbarkeit, die durch Zugabe von Al in das Zinkbad verbessert wird. Hohe Si-Gehalte im Stahl fördern die Bildung von Hartzink. Zinkauflage erfordert ferner Anpassung der Umformwerkzeuge, Ziehspalten, Einziehradien, Ziehhilfsmittel und Maschineneinstellung. Bei den Verbindungsverfahren muß die Erhaltung der korrosionsschützenden Eigenschaften des Materials bedacht werden. Auf die Problematik der Verbindung unterschiedlicher Werkstoffe miteinander muß wegen Gefahr der Kontaktkorrosion hingewiesen werden. Offene Schnittkanten und Beschädigungen des Zinküberzugs erhalten durch das physikalisch unedlere Zink ®kathodischen Fernschutz bis zu einer Blechdicke von 1,5 mm. Die Feuerverzinkung erlaubt den Einsatz ohne weitere Lackierung oder Beschichtung und kann bei sachgerechter Bearbeitung über Jahrzehnte schützen. Schweißen ist möglich (je geringer die Zinkauflage, desto günstiger), Galvannealed-Feinblech ist besonders gut geeignet. Optimale Voraussetzungen für Bandbeschichten. Verwendung: Haushaltsgeräte wie Wasch- und Spülmaschinen, Kühlschränke und -truhen, Herde; im Bauwesen: Stahl-Trapezbleche, Sonderprofile, Sandwichelemente, Lüftungs- und Klimakanäle, Stahltüren und -tore, Regenrinnen und -röhre u.v.a.; im Automobilbau: Karosserieteile oder komplette Karosserien, Aufbauten usw. Abmessungen: Dicke 0,40 bis 3,0 mm (als Dicke gilt die Enddicke nach dem Verzinken) Band (Rollen) 600 bis 2.000 mm Breite Blech (Tafeln) 600 bis 1.880 mm Breite, bis 6.000 mm Länge; Spaltband 20 bis 600 mm Breite Profilierte Erzeugnisse: Stahl-Trapez-, Well-, Dachbleche, Sonderprofile. |
Konverter | Feuerfest ausgekleidetes, zylindrisches Gefäß, das sich nach oben zum Konverterhut hin verjüngt. Das Abstichloch befindet sich oberhalb des Konvertertragringes, der zur Lagerung des Aggregates dient. Daher muß der K. zum Abstich gekippt werden. Im Stahlwerkskonverter wird Roheisen zu Stahl gefrischt (konvertieren = umwandeln). Das Frischen geschieht im lotrecht stehenden K.: bei den "aufblasenden" Konvertern mit der Sauerstofflanze durch den Konvertermund, bei den "bodenblasenden" Konvertern durch Düsen im Konverterboden. |
Kornfeinung | Erzeugung eines feineren (=kleineren) Korns im Gefüge durch geeignete Wärmebehandlung. |
Korngrenze | Fläche (im Schliff als Linie sichtbar), welche die Kristallite begrenzt. Die Korngrenzen sind zweidimensionale Gitterfehler. Gefügeumwandlungen setzen bevorzugt an den Korngrenzen ein. Bei der Erstarrung des Stahls werden Sulfide und Oxide auf die Korngrenzen abgedrängt. |
Korngrenzen- korrosion |
oder Kornzerfall ist eine auf die Korngrenzen beschränkte, interkristalline Korrosion. |
Korngrenzen- zementit |
Kühlt man einen Stahl mit Kohlenstoffmassengehalten über ca. 1 % langsam ab, so entsteht während der kontinuierlichen Umwandlung Zementit, der sich auf den Korngrenzen ablagert. Er existiert netzförmig zwischen den Perlitkörnern und bildet so ein hartes Schalenwerk. Das ist vor allem für die Kaltbearbeitung unerwünscht. Deshalb muß K. durch Weichglühen und intensive Umformung in eine günstigere - d.h. kugelige - Form umgewandelt werden. |
Korngröße | 1. Kennwert für die Schnittfläche der in der metallographischen Schliffebene geschnittenen Körner (dreidimensionale Kristallite) im Stahlgefüge. Die Klassifizierung erfolgt nach Gefüge-Richtreihen (SEP 1510 und ASTM E 19 bzw. E 89). Am gebräuchlichsten ist die von McQuaid-Ehn entwickelte und nach ASTM genormte Richtreihe. Zu unterscheiden sind die Korngröße des bei Raumtemperatur vorliegenden - Austenits und/oder Ferrits (umwandlungsfreie Stähle), - Ferrits und/oder Perlits (Stähle mit g/a-Umwandlung), - Austenits, der vor der letzten g/a-Umwandlung vorhanden war. 2. Der Begriff K. wird auch bei Schleifmitteln, Strahlmitteln u.a. Korngemengen - Möller - benutzt. |
Kornorientiertes Elektroblech |
Das Gefüge von Elektroblech besteht aus kubisch raumzentrierten Kristalliten, aus denen sich die magnetischen Hauptrichtungen ergeben, nämlich in Richtung der Würfelkanten, der Flächendiagonalen und der Raumdiagonalen, wobei in Richtung der Würfelkanten die Magnetisierbarkeit am leichtesten ist. Auf der Ausrichtung der Würfelkanten parallel zur Walzenrichtung (Textur), die durch entsprechende Maßnahmen beim Walzen und Glühen erreicht wird, beruhen die guten magnetischen Eigenschaften für die Anwendungen, bei denen die magnetische Flußrichtung festliegt, z. B. für Transformatoren, Im Unterschied dazu wird Nichtkornorientiertes Elektroblech für Maschinen mit rotierenden Teilen verwendet. |
Kornorientierungs- grad |
Textur |
Kornwachstum | Durch Wärmeeinwirkung ausgelöster Vorgang, bei dem das Korn, das sich während der Erstarrung ausbildet, zum Wachsen angeregt wird. Hohe Temperaturen und lange Haltezeiten führen zur Kornvergrößerung und damit zur Versprödung des Gefüges. |
Kornzerfall | interkristalline Korrosion |
Korrosion | ist die Zerstörung eines Metalls durch chemische oder elektrochemische Reaktion mit der Umgebung. Der Grund für ihre Korrosionsanfälligkeit liegt darin, daß die Metalle durch Korrosion in einen energetisch günstigeren Zustand gelangen. Chemische K. liegt beim Verzundern vor, elektrochemische K. ist immer an die Anwesenheit einer elektrisch leitenden Flüssigkeit - Elektrolyt -gebunden. Nach der Art des Korrosionsangriffes unterscheidet man: Abtragende K., bei der die gesamte Oberfläche gleichmäßig erfaßt und abgetragen wird. Sie ist verhältnismäßig genau vorhersehbar. Durch mechanische Beanspruchung hervorgerufene Arten der K. können auch bei den chemisch beständigen Stählen auftreten. Hierzu zählen Lochfraß, Interkristalline K., Kontakt-K., Spalt-K., Spannungsriß-K., Schwingungsriß-K.. |
Korrosions- beständige Stähle |
chemisch beständige Stähle, nichtrostende Stähle |
Korrosions- ermüdung |
ist eine Korrosionserscheinung, die durch gleichzeitige mechanische und schwingende Beanspruchung hervorgerufen wird. (Schwingungsrißkorrosion). |
Korrosions- prüfung |
Sammelname für eine Reihe von Tests zur Ermittlung der Korrosionsbeständigkeit von Metallen. Neben Langzeitversuchen im Freien geben Kurzzeitversuche im Labormaßstab bereits nach wenigen Tagen oder Wochen Aufschluß über das Verhalten des Werkstoffs unter korrosivem Angriff. Schnellversuche von wenigen Stunden Dauer lassen sich bei nichtrostenden Stählen durchführen. Huey-Test (SEP 1870) und Straußprüfung (DIN 50 914) stehen zur Ermittlung der Beständigkeit gegen interkristalline Korrosion zur Verfügung. SEP 1861 bzw. 1877 beschreiben weitere Korrosionsprüfungen z. B. für un-, niedrig- und hochlegierte Sorten. Der Tauchversuch (DIN 50 905) stellt ein vereinfachtes Verfahren zur Ermittlung der Korrosionsgeschwindigkeit in aggressiven Medien dar. Innerhalb weniger Stunden läßt sich die lineare Abtragungsrate berechnen. |
Korrosionsschutz | Sammelbegriff für verschiedene Methoden, Stahl gegen Korrosionsangriff zu schützen. Generell ist in aktiven und passiven Korrosionsschutz zu unterteilen. Zum aktiven Schutz zählt man Inhibitoren, anodischen (geeignet für hochlegierte passivierbare Stähle) und kathodischen K. (Rohre). Von passivem Korrosionsschutz spricht man, wenn Werkstoff bzw. Bauteil durch eine Beschichtung (Oberflächenveredelung) vom Korrosionsmedium getrennt wird. Auch Zulegieren geeigneter Elemente (Cr, Ni, Mo) ist eine Art von Korrosionsschutz. |
KR | Abk. für kaltverfestigten Betonstahl in Ringen. (Bewehrungsstahl) |
Kraftschluß- verbindung |
Kraftschlußverbindungen übertragen Kräfte durch Reibung zwischen Welle und Nabe. Beispiele hierfür sind Klemmverbindungen und Kegelverbindungen sowie Ringfederspann-Verbindungen und Spannbuchsen. Form-, Stoffschlußverbindung. |
Kranschiene | Hochliegende Laufschienen für Brückenkrananlagen, DIN 536-1: Form A mit Fußflansch, DIN 536-2: Form F (flach) für spurkranzlose Laufräder, aus Stahl von 690 N/mm2 Mindestzugfestigkeit. Form A ab 75mm Kopfbreite wahlweise auch mit 880 N/mm2 Mindestzugfestigkeit. Zählt zu Gleisoberbauerzeugnissen. |
Kreissäge | Kreissägemaschinen werden in unterschiedlichen kinematischen Ausführungen für den Einsatz sowohl mit HSS als auch mit hartmetallbestückten Sägeblättern angeboten. Darüber hinaus können manche Maschinen auf Gehrungsschnitte eingestellt werden. Das einem Scheibenfräser vergleichbare Sägewerkzeug kann nur etwa zu einem Drittel des Durchmessers als Arbeitsbereich genutzt werden. Deshalb benötigt man für große Werkstückquerschnitte überproportional große Kreissägeblätter. Für den Einsatz als Ablängautomat - insbesondere in Verbindung mit hohen Automatisierungsgraden - sind Maschinenbauarten zu bevorzugen, bei denen das Sägeblatt von oben oder von der Seite kommt, da dann im Schnitt an Vollmaterial die Spanflußeigenschaften besser sind und die Kühlmittelversorgung zuverlässiger ist. Magazine und Sortiereinrichtungen für Abschnitte sind bei solchen Maschinen üblich. |
Kriechdehnung | heißt die während der Beanspruchungsdauer im Zeitstandversuch auftretende Dehnung. |
Kriechen | bezeichnet das weitere plastische Verformen, das ein Prüfkörper unter einer über längere Zeit konstant gehaltenen, ruhenden Beanspruchung zeigt. Es tritt meistens in der Nähe der Rekristallisationstemperatur auf. Daher ist diese Eigenschaft für warmfeste Stähle wichtig. Zur Ermittlung bedient man sich des Zeitstandversuchs (DIN 50118). Die erhaltene Kriechkurve gibt die Abhängigkeit der Dehnung von der Zeit an. |
Kriechgrenze | Zeitdehngrenze |
Kriechwiderstand | nennt man die Fähigkeit eines Werkstoffs, eine konstante ruhende Belastung ohne weitere plastische Verformung zu ertragen. Niedrige Stapelfehlerenergie, ein niedriger Selbstdiffusionskoeffizient verleihen der Stahlsorte einen hohen K. Dies ist bei austenitischen Stählen der Fall. |
Kristall | ist ein Körper mit einer regelmäßigen Form, dessen Gestalt von mehr oder weniger ebenen Flächen begrenzt wird. Er ist stofflich und physikalisch einheitlich aufgebaut; er ist homogen. Diese Homogenität hat eine weitere Eigenschaft zur Folge: er zeigt gleiches Verhalten in parallelen Richtungen, er ist anisotrop. |
Kristallbildung | Entstehung und Wachstum der Kristalle. Sie geht von Kristallisationskeimen (Keimbildung) aus, die als Feststoffe in der Schmelze vorhanden sind oder sich bei ihrer Erstarrungstemperatur bilden. Ergebnis der K. ist das Primärgefüge. Wärmebehandlung oder Umformung können es weitgehend verändern (Sekundärgefüge) Rekristallisation. |
Kristallerholung | Erholung |
Kristallgitter | ist ein Synonym für Raumgitter. Genau wie das ebenfalls häufig verwendete "Atomgitter" ist aber auch dieser Ausdruck kristallographisch nicht korrekt. |
Kristallit | Verbund von Kristallen oder Körnern unregelmäßiger Struktur. Sie sind von den Korngrenzen umgeben. (Kristall, Kristallbildung) |
Kristallseigerung | örtliche Konzentrationsunterschiede - Inhomogenität - innerhalb einzelner Mischkristalle. Sie entstehen bei schnellem Abkühlen, weil dann keine Zeit für den Konzentrationsausgleich zwischen Kristallkern und Außenschalen bleibt; es bildet sich ein sogenannter Zonenmischkristall. Durch nachträgliches Diffusionsglühen oder Warmumformen läßt sich die K. beseitigen. (Seigerung). |
Kritische Abkühlungs- geschwindigkeit |
nennt man diejenige Abkühlungsgeschwindigkeit, bei der mit Sicherheit Martensitbildung erfolgt. Bei legierten Stählen ist die K. wesentlich langsamer als bei unlegierten Stählen. |
Krümmer | Formstück |
Krz | Abk. für kubisch-raumzentriert. So bezeichnet man ein würfelförmiges Raumgitter, bei dem zusätzlich zu den Atomen auf den acht Ecken ein weiteres Atom im Inneren - also auf der Raumdiagonalen - sitzt. a-Eisen weist ein krz-Gitter auf. |
Kühlbett | Anlage für das Ablegen des glühenden Walzgutes nach dem Walzen. Von dort aus gelangt das Material in die Adjustage. |
Kümpeln (Bombieren) |
Wölben oder Durchbiegen von Blechplatten (Böden). Es kann durch Schmieden in Formen oder durch Einpressen mittels hydraulischen Druckes erfolgen. Bombierte Platten (Buckelplatten) besitzen größere Tragfähigkeit als nicht gewölbte Platten. Bombierte Dächer werden aus gebogenen Wellblechen hergestellt (Bombierte Wellbleche). |
Kugeldruck- prüfung |
umgangssprachlich für Brinellhärte (Härtemeßverfahren). |
Kugellagerstahl | Veraltete Bezeichnung für Wälzlagerstahl. |
Kugelpolieren | Trommeln |
Kugelstrahlen | Feinbearbeitungsverfahren zur Verdichtung der Oberfläche durch aufgeschleuderte, kugelförmige Strahlmittel (Hartguß, Stahlgußschrot, Glasperlen, gerundetes Drahtkorn). K. erhöht die Dauerfestigkeit und den Widerstand gegen Rißbildung, Spannungsrißkorrosion und interkristalline Korrosion. Anwendung für Werkzeugschneiden, Turbinenschaufeln, Kolbenringe, Federn. Auch als Umformverfahren großflächiger Blechteile im Flugzeugbau durch einseitiges K. Bauteile, bevor sie mit Korrosionsschutzbeschichtungen belegt werden, werden durch Strahlen von Schmutz, Öl und Fett gereinigt. |
Kupfer | Chemisches Element, Zeichen: Cu, Dichte 8,93 g/cm3 (Schwermetall). Cu hat unter allen technisch verwendeten NE-Metallen die beste elektrische Leitfähigkeit, einen beachtlichen Korrosionswiderstand und eine ausgezeichnete Umformbarkeit. Man verwendet es rein oder mit geringen Legierungszusätzen für wärmebeanspruchte Teile (Windform am Hochofen, Stranggießkokille, Elektroden für das Widerstandsschweißen), als wärmeleitende Wand im Apparatebau (Gefäße, Heiz- und Kühlschlangen), als überzugmetall in der Galvanotechnik, als Legierungsmetall in Lagerwerkstoffen und Hartloten. Elektrolichtbogenöfen sind mit stromführenden Elektrodentragarmen aus Kupfer ausgerüstet. Cu wird in Massengehalten zwischen 0,2 und 0,5 % zum Stahl zulegiert. Es erhöht die Zugfestigkeit, Streckgrenze und Härte. Kupfergehalte von über 0,2 % - im Zusammenwirken mit Phosphor und anderen Legierungselementen - verbessern die Witterungsbeständigkeit (Wetterfeste Stähle). Eine Ausscheidungshärtung (Härten) ist bei einem Kupfergehalt von 1,3 % möglich, da die Löslichkeit von Cu im Eisen mit sinkender Temperatur abnimmt. Schädliche Wirkung (Lötbrüchigkeit) ab ca. 0,5 % Cu im Stahl. |
Kurznamen von Stählen |
Zur schnelleren und besseren Verständigung benutzt man für die Werkstoffe Kurzbezeichnungen. Es sind zur Zeit mehrere Werkstoffkurzbezeichnungen nebeneinander im Gebrauch, da eine systematische Kurzbezeichnung, die alle Eisen- bzw. Stahl-Werkstoffe umfaßt, auf europäischer Ebene noch nicht vollständig verabschiedet ist. Die DIN EN 10020 regelt die Einteilung der Stähle. Die Kurznamen und die Werkstoffnummern für Stähle haben derzeit die einheitliche Norm DIN EN 10027. Dieses Bezeichnungssystem hat die DIN 17 006 abgelöst. |