Stahllexikon |
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CAB-Verfahren | Verfahren der Sekundärmetallurgie, bei dem Ca-haltige Verbindungen in die Pfanne geblasen werden, um die Gehalte an Schwefel und nichtmetallischen Einschlüssen zu senken. |
CAD | Steht für Computer Aided Design (rechnerunterstütztes Konstruieren) und umfaßt den gesamten Konstruktionsprozeß - von der Konzeptentwicklung über die Formgebung, die allgemeine technische Berechnung bis zur Konstruktion, einschließlich der Stücklisten. Die erstellte Zeichnung kann über einen Plotter ausgegeben oder über einen nachgeschalteten Prozessor in ein CNC-Programm umgesetzt werden.CAD ermöglicht ein Verschachteln von Brennteilen (Verschachtelungsplan). |
Cadmieren | ist ein Begriff aus der Oberflächentechnik. Cadmium (Cd) ergibt schützende überzüge vorwiegend für Stahl. Die Abscheidung erfolgt hauptsächlich aus Cyanidbädern. Gewöhnlich werden dem Bad Glänzmittel beigegeben, so Furfural für geringe und Nickel oder Cobalt für hohe Badkonzentrationen. Galvanisch erzeugte Cd-überzüge werden normalerweise kurz in verdünnte Salpeter- oder Chromsäure getaucht, um die Oberfläche zu passivieren und ihr einen attraktiven Glanz zu verleihen. |
CAE | ist die Abkürzung für Computer Aided Engineering und bedeutet die "Rechnerunterstützung aller möglichen Ingenieuraufgaben" - von der Konstruktion, über die Zeichnungserstellung, die Materialauswahl bis hin zur Arbeitsvorbereitung. |
Calcium | chemisches Element, Symbol Ca, Dichte 1,55 g/cm3. Erdalkalimetall. Kommt bei der Stahlherstellung in Form von CaSi oder CaAl als Desoxidationsmittel, in Form von CaO als Entschwefelungsmittel oder zur Entphosphorung zum Einsatz. |
Calciumsilikat | CaSi, meist mit 30 %Ca und 60 % Si, kommt in der Sekundärmetallurgie als Desoxidationsmittel zum Einsatz. Calcium, CAS, CAS-OBund CAB-Verfahren. |
CAM | Steht als Abkürzung für Computer Aided Manufacturing (rechnerunterstützte Fertigung). Bezeichnet die EDV-Unterstützung zur technischen Steuerung und überwachung von Betriebsmitteln im Produktionsprozeß, CAM dient für die Funktionen Fertigen, Montieren, Handhaben, Transportieren und Lagern. |
CAQ | ist die Abkürzung für Computer Aided Quality Assurance. Gemeint ist die Rechnernutzung für die Qualitätskontrolle, um die Zuverlässigkeit, Lebensdauer, Herstellbarkeit und Servicefreundlichkeit von Produkten zu bestimmen und zu prüfen. Qualitätssicherung. |
Carbid | Verbindet sich Kohlenstoff als Anion mit einem Metall als Kation, so erhält man als Reaktionsprodukt ein Carbid. Ein im Stahlgefüge auftretendes Carbid ist Fe3C, auch bekannt als Zementit. Er bildet zusammen mit Ferrit den Gefügebestandteil Perlit. Die Festigkeit eines Stahls im geglühten Zustand wird durch den Gehalt an Eisencarbid bestimmt, denn Carbide zeichnen sich durch hohe Härte aus. Schnellarbeitsstahl und Hart[metall]legierungen verdanken ihre Schneideigenschaften den Carbiden der Hartstoffe Wolfram, Titan, Tantal, Niob, etc. C. finden so bevorzugt Einsatz zum Verschleißschutz von Oberflächen (z. B. Wolframcarbid). |
Carbonitrid | Chemische Verbindung von Kohlenstoff und Stickstoff, die sich beide als Anion an ein metallisches Kation anlagern. Die Carbonitride von Hartstoffen (W, Ti, Ta, Nb etc.) spielen eine Rolle bei den Hart[metall]legierungen. |
Carbonitrieren | Gleichzeitiges Aufkohlen und Nitrieren des Stahls mit anschließender Umwandlungshärtung durch mehrstündiges Glühen in einem Gemisch von kohlenwasserstoffhaltigem Gas und Ammoniak, wobei die Oberfläche sowohl C als auch N aufnimmt. Letzterer verbessert und erleichtert das Härten der gekohlten Schicht. Dieses umweltfreundliche Verfahren ist zudem billiger als die ähnlich wirkenden Cyansalzbäder. |
CAS-, CAS-OB Verfahren |
Sekundärmetallurgische Verfahren zur Entgasung von Schmelzen unter Vakuum. Das Aufheizen erfolgt chemisch. Bei der CAS-OB-Variante wird die schlackenfreie Schmelze in einem Schnorchel mit Inertgas gerührt. Zur Erhöhung der Stahltemperatur wird Sauerstoff in den Schnorchel geblasen. Legieren wie auch Abschlacken erfolgen unter Argoneinblasen, so daß Schlacke-Metall-Reaktionen verhindert werden. Argonrühren führt weiterhin zu einem verbesserten Reinheitsgrad und einer Homogenisierung der Schmelze. |
CEN | Comite Europeen de Coordination des Normes. Das Europäische Komitee für Normung CEN und das Europäische Komitee für elektrotechnische Normung CEN ELEC bilden die gemeinsame Europäische Normenorganisation mit Sitz in Brüssel. |
Cermet | Kunstwort, zusammengezogen aus ceramics und metals. Hierunter verstand man ursprünglich Sinterwerkstoffe aus nichtmetallischen Oxiden und einem Metall. Inzwischen zählt man auch Kombinationen metallischer Hartstoffe hinzu. Anwendung als kriech- und warmfeste Bauteile mit hoher Zeitstandfestigkeit. |
Charge | (französisch für Bürde, Last) Anderer Name für Beschickung, die in ein metallurgisches Gefäß gegeben wird. Chargieren ist das Einbringen des Gutes, Chargendauer nennt man die Behandlungszeit. |
Chargennummer | Identitätskennzeichnung des Stahls einer Ofenfüllung (Charge), die zur Identifizierung des Materials in allen Fertigungsstufen dient. Am Fertigprodukt wird die C. aufgedruckt oder eingeschlagen. Unter der C. sind die chemische Zusammensetzung, die Vergießungsart und die mechanischen Kennwerte registriert. Sie ist besonders wichtig für die Abnahme. |
Charpy-Probe | Probenform für den Kerbschlagbiegeversuch. |
Chemisch beständige Stähle |
ist der Oberbegriff für die Stähle der Gruppennummern 40-49 (Stahl-Eisen-Liste, DIN EN 10 020). Hierzu zählen alle nichtrostenden, hitzebeständigen und hochwarmfesten Stähle. Die chemisch beständigen Stähle gehören zu den legierten Edelstahlen. |
Chemische Prüfung |
In der Werkstoffanalyse eingesetztes Verfahren zur Bestimmung der Stahlbegleiter nach Art (qualitativ) und Menge (quantitativ), meist als "Fünferanalyse" (C, Si, Mn, P, S). Mit chemischen Verfahren arbeitet man auch bei Korrosionsversuchen, Beizproben und ähnlichen Untersuchungen. |
Chemische Zusammensetzung |
Sie gibt Aufschluß über die Bestandteile eines Stoffes und zwar sowohl quantitativer als auch qualitativer Art. Die chemische Zusammensetzung eines Stahls vermittelt Einblick in den Gehalt seiner Legierungs- und Begleitelemente. Sie wird während des Stahlerzeugungsprozesses ständig überwacht. |
Chi-Phase (Fe36Cr-12Mo10) |
Unerwünschte, versprödende metallische Phase, die sich bei Temperaturen um 475°C aus nichtrostenden Stählen ausscheiden kann. Metallographische Bezeichnung für die Verbindung Fe36Cr12Mo10 Sie weist ein krz-Gitter mit 58 Atomen pro Elementarzelle auf. Dabei sitzen die Mo-Atome auf den Gitterplätzen, die das größte Volumen je Atom besitzen. Cr nimmt die zweitgrößten Positionen ein. Die Kohlenstofflöslichkeit der Chi-Phase ist mit 0,26 % wesentlich größer als die der Sigma-Phase. Geeignete Wärmebehandlungen verhindern die Ausscheidung solcher Phasen. |
Chrom | Chemisches Element, Zeichen: Cr. Dichte: 6,92 g/cm3 (Schwermetall). Cr gehört zu den Ferritbildnern; es ist eines der wichtigsten Legierungsmetalle. Allein oder im Zusammenwirken mit anderen Legierungselementen verleiht es dem Stahl ein gutes Durchhärtevermögen (Vergütungsstahl). Es wirkt stark carbidbildend und erhöht deshalb die Festigkeit, Härte und Streckgrenze des Stahls (Werkzeugstahl). Stähle mit mehr als 12% (10,5%) Cr sind korrosionsbeständig (nichtrostende Stähle). Cr verbessert die magnetischen Eigenschaften (Dauermagnetwerkstoff enthalten bis zu 9 % Cr). Cr vermindert die Wärmeleitfähigkeit, daher sind hochchromhaltige Stähle schwierig zu schmieden. Chrombeschichtungen schützen die Metalloberfläche vor chemischen Angriffen (Korrosion) und mechanischem Verschleiß. Cr kann auch durch Diffusion in die Stahloberfläche eingebracht werden (Chromieren). |
Chrom- äquivalent |
% Cr + 1,4 % MoC + 0,5 % Nb + 1,5 % Si + 2 % Ti ist zusammen mit dem Nickel-äquivalent eine Kenngröße, die Aufschluß über die Gefügeanteile in nichtrostenden Stählen gibt. Nickel und Chrom sind in diesen Stahlsorten in beträchtlichen Massengehalten vorhanden. Ni ist ein Austenitbildner, Cr dagegen ein Ferritbildner. Trägt man nun Chrom-äquivalent und Nickel-äquivalent in ein Diagramm ein, dem sog. Schaeffler-Diagramm, so kann man die jeweils auftretenden Gefügeanteile an Martensit, Austenit und Ferrit ablesen. Das ist besonders für das Schweißen hochlegierter Stähle wichtig. |
Chromatieren | Behandlung der Oberfläche von Metallen zur Erzeugung einer Schutz- und Haftschicht zum Lackieren und Verzinken. |
Chromieren | Thermochemische Anreicherung der Randschicht eines Werkstücks mit Chrom. |
Chromstahl | Je nach den Legierungsgehalten der Stähle trägt Cr bei Chrom-Manganstählen, Chrom-Molybdänstählen und Chrom-Nickelstählen entweder zur Verbesserung des Durchhärtens (Einsatz- und Vergütungsstahl, Werkzeugstahl) oder der Korrosionsfestigkeit (chemisch beständige, nichtrostende Stähle) oder der Härte und Verschleißfestigkeit bei. |
CIM | steht für Computer Integrated Manufacturing (rechnerintegrierter Produktentstehungsprozeß). Beschreibt das informationstechnische Zusammenwirken aller mit der Produktion zusammenhängenden Betriebsbereiche unter Nutzung einer gemeinsamen Datenbasis. Umfaßt mit der. Präzisierung der Aufgabe, der Entwicklung, Konstruktion, Planung und Fertigung bis zur Prüfung und Auslieferung alle Stufen des Produktentstehungsprozesses. |
Clinchen | Durchsetzfügen |
CNC | steht als Abkürzung für Computerized Numerical Control; Steuerung mit einem frei programmierbaren Rechner an einer CNC-Maschine. Die Steueranweisungen werden durch Mikroprozessoren in Bewegungssignale für die Achsen umgesetzt. |
CNC-Maschine | Maschine mit frei programmierbarer Steuerung, die durch in CNC-Programmen enthaltene zahlenmäßige Informationen und Arbeitsanweisungen automatisch nacheinander ausführt. |
CNC-Programm | Zusammenfassung einer Folge von Arbeitsanweisungen an eine CNC-Steuerung zur Bearbeitung eines Werkstückes auf einer CNC-Maschine. |
CNC-Steuerung | Teil einer CNC-Maschine, der über zahlenmäßige Informationen die Bewegungen der Achsen steuert und sonstige Arbeitsanweisungen zur Abarbeitung ausgibt. ®Steuerung. |
Cobalt | Chemisches Element, Symbol: Co Dichte: 8,9 g/cm3 (Schwermetall). Hellgraues, ferromagnetisches, mäßig duktiles Metall mit guter chemischer Beständigkeit. Co zählt zu den Austenitbildnern. Bildet mit Cr oder W verschleiß-, warm- und zunderfeste Hartlegierungen mit guter Korrosionsbeständigkeit. Spielt als Legierungsmittel für hochfeste Baustähle, ®Schnellarbeitsstähle, Dauermagnetwerkstoffe und hochwarmfeste Sorten eine Rolle. Daneben kommt C. als Bindemetall bei den gesinterten ®Hart[metall]legierungen zum Einsatz. |
Coil | Zur Rolle gewickeltes [Breit-]Band, Stahlrohr oder gewickelter Draht. |
Coil coating | Das kontinuierliche ®Bandbeschichten als Korrosionsschutz und zu dekorativen Zwecken. |
Coilende | Letztes Stück eines direkt nach dem Walzvorgang aufgewickelten Bandes, auch Zunge genannt. Das C. ist je nach Walzgeschwindigkeit - abhängig von der Dicke - bis zu 10 m lang, liegt oft außerhalb der erforderlichen Walztoleranz und kann daher meist nur für untergeordnete Zwecke weiterverarbeitet werden. Das C. wird bereits im Lieferwerk abgeschnitten, sonst ist die Mitlieferung ein Grund für die Deklassierung des Coils. |
Combismalt- Verfahren |
Verfahren, bei dem Zwei- und Mehrschichtaufträge beim Emaillieren in einem einzigen Brand von Grund und Decke aufgebracht werden. Mit den konventionellen Verfahren läßt sich jeweils nur eine einzige Schicht aufbringen und einbrennen, bevor die nächste Schicht aufgebracht werden kann. |
Cowper | Name für eine spezielle Bauart eines ®Winderhitzers am Hochofen (benannt nach seinem englischen Erfinder). |
Curie- Temperatur |
(=769°C) ist die Temperatur, unterhalb der Eisen ferromagnetisch ist. |
CVC-Technologie | (= continuously variable crown). Zu deutsch etwa: Walzen mit kontinuierlich veränderbarer Balligkeit. Erlaubt während der Produktion eine kontinuierliche Beeinflussung des Walzspaltes über die Bandbreite. Auf diese Weise werden sowohl Planheit und Maßtoleranz verbessert als auch die Standzeit der Walzen erhöht. |
CVD | (= chemical vapour deposition) Verfahren zum Bedampfen von Oberflächen unter Vakuum mit dem Ziel, verschleißfeste Schichten auf Funktionsteile, z. B. Schneidwerkzeuge, aufzubringen. Im Gegensatz zum ®PVD-Beschichten entstehen solche Schichten hier durch Legierungsbildung. Varianten dieser Methode arbeiten mit Hilfe eines Plasmas (®PCVD-Verfahren). |
Cyanbadhärten | Einsatzhärten, bei dem die Randschicht des Werkstücks durch -Carbonitrieren im Cyanbad aufgekohlt und aufgestickt (®Nitrieren) wird. |